In den Tagesthemen am Donnerstag letzter Woche (16.9.) wurde sowohl über die Kundgebung der AfD in Recklinghausen als auch über die Rede von Björn Höcke in Dresden berichtet.
Darin erschüttert hat mich u.a. die Aussage, die Impfung gegen Corona komme einer Genmanipulation gleich.
Da ich als Hochschullehrerin im Bereich Molekulare Biologie unterrichte, kann ich das einfach so nicht stehen lassen: unsere Studierenden lernen bereits im zweiten Semester, was messengerRNA ist. Die mRNA aus dem Impfstoff von Biontech/Pfizer gelangt nie in den Zellkern: dort aber befindet sich unsere DNA: eine Genmanipulation ist absolut ausgeschlossen.
Außerdem: mRNA wird im Körper sehr schnell abgebaut: es war sehr aufwändig, überhaupt einen mRNA-Impfstoff herstellen zu können, der lange genug hält, um das Immunsystem zur Produktion von Antikörpern zu bringen. Es kann also auch deshalb keine Rede davon sein, dass uns dieses Molekül lebenslänglich in unserem Wesen tangiert bzw. gar programmiert.
FAZIT: Genmanipulation über eine Corona Impfung ist absolut ausgeschlossen: das kann jeder Naturwissenschaftler, sogar ein Student im zweiten Semester bereits klar darstellen und begründen.
Deshalb: Keiner muss sich davor fürchten, dass eine Anti-Corona Impfung ihn im Wesen verändert.
Wenn das nun hilft, einige, die bisher Angst vor der Impfung hatten, zu überzeugen, wäre das wunderbar.
Naturwissenschaftlich klar ist auch: je mehr geimpfte Personen wir haben, desto weniger Menschen kann der Virus angreifen: dadurch sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass er sich über Mutationen noch weiter verändert und noch gefährlicher werden kann. Impfen ist also für jeden einzelnen und gleichzeitig für die Gesamtbevölkerung wirklich eine gute Sache (es sei denn es gibt gesundheitliche Gründe des Einzelnen, die dagegen sprechen.)
Und noch ein Fazit: es ist klug, politische Meinungsmache und naturwissenschaftliches Wissen klar zu trennen. In diesem Sinne könnte man nachdenken, welcher Partei man Glauben schenken kann und welcher nicht.
Angelika Loidl-Stahlhofen