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Leserbrief zum Artikel „Eltern dürfen Hochbegabte unterrichten“ aus der WZ vom 25.09.2020


Auch hochbegabte Kinder brauchen soziale Kontakte!

Es gibt wirklich Richter, die entscheiden, dass ein sechsjähriges Mädchen aufgrund seiner hohen musikalischen Begabung offiziell nicht mehr die Grundschule besuchen muss, sondern von ihren Eltern zu Hause unterrichtet werden darf? Eine einzige Katastrophe!
Denn gerade in dieser Zeit des Lebens werden bei Kindern die wichtigsten und grundlegendsten menschlichen Strukturen kennengelernt, die Persönlichkeit des Schülers wird durch den ständigen Kontakt zu anderen und das daraus resultierende Gruppengefühl maßgeblich geprägt.

Zwischenmenschliche Erfahrungen in der Schule bestimmen schon früh, wie ein Kind in seinem späteren Leben anderen Leuten gegenüber treten wird. Jetzt frage ich die Richter: Wie in Gottes Namen soll das bei einem Mädchen gelingen, welches einen Großteil seiner Kindheit zu Hause mit Musik-Lernen verbringt? Insbesondere für Hochbegabte ist es oft schwierig, sozialen Anschluss zu bekommen, und Sie stellen das Mädchen von der Schule frei? Absolut falsche  Entscheidung!
Abgesehen von sozialen Faktoren ist es zusätzlich ein großes Problem, dass die anderen Schulfächer viel zu kurz kommen werden. Immerhin lernt man in der ersten Klasse Lesen und Schreiben, ein bisschen wichtiger als Musik, wie ich finde.


Ich hoffe wirklich, dass sich die Meinung der Richter im Hauptprozess ändern wird und dass auch die Eltern erkennen, wie wichtig der Besuch einer Schule für jedes Kind ist, denn sonst haben wir im vorliegenden Fall bald ein jugendliches, introvertiertes Mädchen ohne Sozialkompetenz, das sich nicht mal traut, am Schalter eine Fahrkarte zu kaufen. Aber
Hauptsache, sie kann richtig gut Klavier spielen...

 

Bastian Leuchten, Tönisvorst

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Autor: Bastian Leuchten

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