Offener Brief an die Bundesregierung und die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern
Sehr geehrte Damen und Herren,
mit großer Sorge beobachte ich die anhaltende Untätigkeit im Zusammenhang mit dem havarierten Öltanker „Eventin“, der seit Monaten vor der Küste Rügens liegt. Trotz der potenziellen Gefahr für unsere Umwelt, den Tourismus und die Fischerei scheint die politische Reaktion auf Landes- wie Bundesebene von bemerkenswerter Zurückhaltung geprägt zu sein.
Ich frage mich: Wäre die Reaktion ebenso zögerlich, läge dieser Tanker vor Sylt?
Sylt gilt als Symbol für Exklusivität, politische Nähe und mediale Aufmerksamkeit. Ein vergleichbares Risiko dort würde vermutlich binnen Stunden zu Krisensitzungen, Ministerbesuchen und öffentlichkeitswirksamen Maßnahmen führen. Warum also diese Diskrepanz? Ist die Sicherheit der Menschen auf Rügen weniger wert? Ist unsere Natur weniger schützenswert?
Die Ostsee ist ein empfindliches Ökosystem. Ein Ölunfall hätte verheerende Folgen – nicht nur für Flora und Fauna, sondern auch für die wirtschaftliche Existenz vieler Menschen in der Region. Es ist nicht hinnehmbar, dass erst ein Unglück geschehen muss, bevor gehandelt wird.
Ich fordere Sie daher auf:
- Transparente Kommunikation über den Zustand und die Risiken des Tankers
• Einbindung lokaler Akteure in die Entscheidungsprozesse
• Verbindliche Notfallpläne für den Fall eines Lecks oder einer Havarie
• Gleichbehandlung aller Küstenregionen – unabhängig von ihrer politischen oder medialen Prominenz
Rügen verdient denselben Schutz, dieselbe Aufmerksamkeit und dieselbe Entschlossenheit wie jede andere Region Deutschlands. Umweltpolitik darf nicht nach Postleitzahl funktionieren.
Mit Nachdruck und in Sorge um unsere gemeinsame Zukunft,
Peter Ahrend
Peter Ahrend












































































































