Könnte man aus der Geschichte lernen? Der Massenmord der Hutu an dem Brudervolk der Tutsi 1994 wäre zu verhindern gewesen, hätten nicht damals – bis auf 270 Soldaten – alle übrigen Blauhelm – Friedenssoldaten fluchtartig Ruanda verlassen und wäre der Hilferuf des leitenden kanadischen Generals an den UN-Sicherheitsrat nicht erfolglos verhallt. Oder hätten die Siegermächte des 1. Weltkrieges den skrupellosen vertragsbrüchigen Machenschaften Hitlers gleich deutlich widerstanden, dann wäre es nie zum 2. Weltkrieg gekommen. Als sie angesichts seiner kriegerischen Angriffe gegen die halbe Welt dann notgedrungen zu den Waffen griffen, kostete das viele Millionen Soldaten und Zivilisten das Leben!
Will nun die freie demokratische Welt, besonders Deutschland, wieder so lange warten und sich weigern, an Sicherheitsgarantien für Frieden in der Ukraine teilzunehmen? So halten es u.a. Frau Wagenknecht und der sächsische Ministerpräsident für richtig. Bis jetzt schaut der Westen nur zu, wie die Soldaten und Zivilisten unter dem russischen Bombenhagel verbluten.
Sollte es zu einem dringend notwendigen Waffenstillstand kommen, ist dessen Absicherung nur ernsthaft möglich mit einem robusten Mandat aller Willigen in Europa, damit es den Ukrainern nicht so geht wie den Tutsi oder den Bosniern in Srebrenica.
Das aber geht nur mit einem mutigen bewaffneten Mandat, denn alle Bewaffnung ablehnenden Pazifisten sind bisher nicht bereit, unbewaffnet der waffenstarrenden russischen Armee entgegenzutreten und sie zum Rückzug aufzufordern. Seit über 3 Jahren wurden alle meine brieflichen Aufforderungen dazu– persönlich oder in Leserbriefen – an die Päpste Franziskus und Leo, sowie an mehrere kath. und ev. Bischöfe und speziell an die Pazifisten Margot Käßmann, Konstantin Wecker, Lars Reichow und Franz Alt mit Nichtbeachtung und Nichtbeantwortung „bestraft“! Gemäß dem biblischen Gleichnis vom barmherzigen Samariter haben alle diese Personen den von „Räubern“ überfallenen Menschen in der Ukraine nicht geholfen, sondern haben sie mit ihrem Leid den „Räubern“ überlassen – wie die Priester im Gleichnis, obwohl sie wohl alle gute Christen sein möchten.
Karlheinz Fritz