Frankfurter Rundschau vom 15.08.2015
Frankfurter Rundschau Kommentar am 11.09. auf Seite 1 "Weimers billiger Spaltungsversuch"
"Gender"-Spalter
So wie M.Schwarzer den Schwund gesellschaftlichen Zusammenhalts beschreibt, betreibt er ihn: "Spaltungsversuch" des KulturStaatsMinisters mittels "Genderverbot"? Nein, er verwirft nur den Einschub von Sonderzeichen in weibliche Wortformen. Das ist schlüssig, weil diese Zeichen die wenigen Zwischengeschlechtlichen aus der geschlechtslosen Gesamtheit ausgliedern und sodann keines Wortes würdigen.
Ansonsten befleißigt sich auch die CDU des angeblichen Genderns, nämlich mit der paarigen Redeweise "...innen und...";
die auch das Lesen der FR erschwert.
Hier wird die Hälfte der Leute aus der geschlechtsfreien Gattung ausgesondert - etwa Leser -
und unterstellt, die gleich lautende Bezeichnung gelte nur für die andere Hälfte;
womit beiläufig die angeblich bloß mit gemeinte Hälfte zum Fortsatz der sprachlich angeblich bevorzugten wird.
Der Minister "damit liebäugelt...(dem) freien Rundfunk...Sprechverbote zu erteilen"? Diesem jedoch fehlt Achtung vor dem Beitragszahler. Laut Umfragen über Jahre hin sind 3/4 bis 2/3 der Leute gegen "Gendern" in öffentlichen Einrichtungen bzw. für dessen ausdrückliches Verbot. Die Spalter sitzen in Redaktionen, Behörden, Hochschulen, Parteien, Unternehmensstäben; und - vereinfachend gesagt - unter städtischen Akademikern mit gutem Einkommen. Anderer Leute Lebenslage übergehen und Denkweise herab zu würdigen, gehört zu den Gründen für die Verschiebung der Wahlergebnisse nach rechts.
Ulrich J. Heinz