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Ostern ist vorüber, die Berliner Parkanlagen atmen auf. Tausende frischlufthungrige Berliner waren in den letzten Tagen mit Kind und Kegel, Freund und Freundin in ihnen unterwegs. Der Frühling zeigt sich überall in zartem jungen Grün, ersten Knospen und Frühblühern. Ja, sogar zum Picknicken war es warm genug. Imbissbudenbesitzer und Getränkeanbieter, selbst Eisverkäufer rieben sich die Hände – der erste gute Umsatz in diesem Jahr nach entbehrungsreicher Zeit dank Corona und Lockdown. Man sah den Menschen an, wie sehr sie den Aufenthalt in der Natur der Stadt Berlin genossen – so mancher Zeitgenosse sah einfach nur verträumt, entrückt und verzückt ob der ungehemmten Freiheit mit verklärtem Blick in die Ferne. Wieder andere Menschen taten ihrer Freude keinen Zwang an, lachten und unterhielten sich fröhlich lärmend. Sie alle genossen die schöne, sprießende Natur und kehrten in ihre Heime zurück, voller Glücksgefühle, neu belebt und gestärkt für die sich ankündigende Arbeitswoche. Alles schien wunderbar, manch einem wird ,Der Osterspaziergang‘ von J. W. Goethe in den Sinn gekommen sein...

Wenn da nur nicht dieser sogenannte Wermutstropfen wäre...

Am Dienstagmorgen sind die Parkanlagen zugemüllt, die (wenigen, viel zu kleinen Abfallbehälter quellen über, niemand denkt auch nur daran, seinen Verpackungsmüll wieder mitzunehmen, um ihn sauber zu entsorgen. Volle Flaschen mit hippen Drinks, Wein, Sekt, Bier schleppt man zwar in den Park, (Man will ja Spaß haben), dass zurückschleppen gestaltet sich dann aber doch zu schwierig – und würde einem ja letztendlich den Spaß verderben... Also lässt man das nun lästig gewordene Problem einfach zurück. Im Falle völliger Asozialität auf der Wiese, mit einem Rest Anstand werden die Flaschen hübsch um den Abfallbehälter gruppiert. Und dann geht man fröhlich beschwingt nach einem schönen tag in der herrlichen Natur nachhause – und hinterlässt eine nun nicht mehr so schöne Landschaft... Befreit von allem Mitbringsel strebt man dem (hoffentlich) aufgeräumten Heim entgegen. Die Müllabfuhr wird’s schon richten – hat sie ja bisher immer getan. Man sollte meinen, es mit aufgeklärten, wohl erzogenen Mitbürgern zu tun zu haben. Im Schwarm jedoch fühlt man sich geborgen, sich keiner Schuld bewusst, (Es machen ja alle um mich herum), der letzte Rest Scham und Verantwortung fällt von einem ab. Und außerdem: Was kann uns schon geschehen, falls wir erwischt werden? Der eine Ranger, auch zwei oder drei (Wenn es sie denn gibt) werden mit bedrohlichen Gesten und einem Wortschwall wütender Beschimpfungen in die Flucht geschlagen. Denn die haben kaum Befugnisse und kein sie stärkendes Gesetz im Rücken. Also machen sie gute Miene zum bösen Spiel und agieren sehr behutsam mit mahnenden/bittenden Worten (?), um ja jede Eskalation zu vermeiden. Schließlich hat jeder Bürger das Recht auf seine persönliche Entfaltung... Man pocht auf seine Rechte, vergisst aber, dass zu Rechten schon immer Pflichten gehörten. Die Stadt Berlin schaut wie so oft, tatenlos zu. Nur keine Touristen verprellen, um Himmelswillen die Mitbürger zu etwas, was sie nicht einsehen, zwingen – es könnte möglicherweise eine erneute Wiederwahl gefährden. Es scheint leichter zu sein, der städtischen Müllabfuhr höhere Auflagen aufzubürden. Denn hier arbeiten städtische Angestellte und Beamte, die sich fügen, denn sie möchten ihren Arbeitsplatz nicht verlieren. Demzufolge rückt man brav aus, schwärmt aus in die städtischen Park(müllhalden) und putzt alles wieder blank. Seit Jahren ist unübersehbar das Problem der Parkvermüllung und Zerstörung gewachsen. Appelle im Rundfunk, in den lokalen Zeitungen werden gehört, manchmal kopfschüttelnd gelesen – und stracks wieder vergessen. Zum nächsten sonnigen Wochenende ziehen wir wieder hinaus in den wunderschönen (aufgeräumten) Park, laben uns an Mitgebrachtem und schwadronieren über Gott und die Welt. Das Leben kann doch so schön sein.

Wann endlich bekommt der Berliner Senat diese Unsitte in den Griff? Wann endlich wird etwas gegen die Aussteiger auf ihren verrottenden Gefährten auf dem Rummelsburger See unternommen? Es ist genug geschwafelt worden über das Recht jedes Einzelnen auf alternative Lebensformen. Wir sind eine Gesellschaft, in der es selbstverständlich sein sollte, sich so zu verhalten, dass Mitmenschen weder belästigt, gefährdet, bedroht oder benachteiligt werden. Das alles ist jedoch diesen Zeitgenossen scheißegal, sie fahren zu dritt auf E Rollern betrunken mitten auf der Fahrbahn und behindern, gefährden alles um sich herum. Sie schmeißen den Müll dorthin, wo es ihnen gefällt, sie zerstören Parkanlagen, vermüllen sie und fühlen sich durch das Toleranzgehabe des Senats bestärkt. Der grüne Teil des Senats würde auf den Baum gehen, falls jemand  ein Haus bauen will, wo vor drei Monaten ein Zilpzalp oder ein Feldhamster gesichtet wurde. Andererseits lässt genau der gleiche grüne Senatsflügel eine großflächige Parkzerstörung zu...(?) Den zugeschissenen Bürgersteigen ist man schließlich auch Herr geworden – dank gepfefferter Strafandrohungen. Wenn alles appellieren an die Vernunft nichts fruchtet, müssen solche von mir geschilderten Verstöße eben hart geahndet werden. Die Präsenz von Ordnungshütern lässt ja seit Jahren nach – ein unhaltbarer Zustand, der sofort und nachhaltig beendet werden muss! Ich fordere Sie im Namen aller Berliner auf, die in einer sauberen, sicheren Stadt leben wollen, sich dieser Dinge zuzuwenden und mit allem gebotenen Nachdruck daran zu arbeiten. Wie lange noch soll die gesamte Bundesrepublik, wenn es um Berlin geht, lachend oder stirnrunzelnd abwinken? Mittlerweile weiß man darüber auch über bundesdeutsche Grenzen hinweg Bescheid. (Selbst in Norwegen werde ich gefragt, was mit Berlin nicht stimmt).

Freundlichst Joachim Zieseler

 


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