ausgerechnet die Grünen werben am lautesten für Lieferungen auch von schweren Waffen und Kampfflugzeugen in die Ukraine.
Aus den einstigen Friedensbewegten ist plötzlich eine Partei aus Militärfreunden geworden.
Hier einige Zitate aus namhaften überregionalen Zeitungen.
Der "Spiegel" bezeichnete die Grünen als "Panzerfans" und "die Olivgrünen".
Die "Zeit" kommentierte: "Von wegen Pazifistenpartei: Die Grünen wirken derzeit eher wie Bellizisten".
Das "Handelsblatt" sieht "Waffen statt Windräder" als neue Leitlinie der Grünen.
Die "Südwestpresse" urteilte: "Die Grünen sind keine Friedenspartei mehr."
Der Deutschlandfunk diagnostizierte "Das Ende der Grünen, wie wir sie kennen."
Frieden schaffen mit mehr Waffen, das sei das neue Motto der Grünen, kommentierte die FAZ.
Und die "Berliner Zeitung" fand sogar, "die Grünen drehen an der Eskalationsspirale".
Im Grunde könnte ich den Leserbrief an dieser Stelle beenden, denn es ist zu den Grünen und ihrer Einstellung zum Ukraine-Krieg alles gesagt bzw. geschrieben worden.
Was ist bloß mit den Grünen los? Sie stehen völlig neben sich und ihrer ursprünglichen Ideologie. Ist es eine Spur von Größenwahn, nachdem die Partei in den vergangenen Jahren öffentlich stark gehypt wurde?
Es ist noch zu wenig erforscht, ob die von den Grünen stark propagierte Legalisierung der Einstiegsdroge Cannabis auch schlimme Nebenwirkungen wie „Kriegsrausch“ verursacht.
Ich warte auf den Tag, an dem die grüne Außenministerin Annalena Baerbock, begleitet von Anton Hofreiter, öffentlich in einem, von ihrer persönlichen Stylistin kreierten olivgrünen Militäranzug auftritt um gegenüber der Bevölkerung Kampf- und Durchhalteparolen zu verkünden.
Das seit vielen Jahren autokratisch regierte Polen gilt bei den Grünen neuerdings als Musterland für Freiheit und Demokratie.
Die Ukraine begeht in diesem Jahr den 32.Jahrestag ihrer Unabhängigkeit.
Viele Menschen, die sich 1990 in der Studentenbewegung für Freiheit engagiert haben, sagen heute, dass ihr Land in den vergangenen drei Dekaden einen historischen Rückschritt erlebt hat.
Wegen seines Kampfes gegen die Sowjetherrschaft wird der einstige Anführer der Organisation Ukrainischer Nationalisten, Stephan Bandera, in weiten Teilen der ukrainischen Gesellschaft und Politik bis heute als Held verehrt.
Doch der Kampf gegen die Sowjets war nur ein Teil seiner politischen Agenda.
Man kann ihn zurecht sowohl als radikalen Nationalisten als auch als Faschisten bezeichnen.
Banderas Kämpfer verübten Massaker an den polnischen Bewohnern der Westukraine, in Ostgalizien und im nordöstlich angrenzenden Wolhynien. In den Jahren 1943/1944 metzelten sie mehr als 100.000 Zivilisten nieder.
Nach der Unabhängigkeit der Ukraine im Jahr 1991 verehrte man den Anführer Bandera in der Westukraine ganz öffentlich.
Inzwischen gibt es dort vier Bandera-Museen, zahlreiche Denkmäler und zahllose Bandera-Straßen.
In der Zeit des Maidans in den Jahren 2013/2014 griff die Verehrung auch auf Kiew über.
Wladimir Putin schlachtete das für seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine propagandistisch aus.
Doch man muss auch relativierend ergänzen, dass der Bandera-Kult und die ganze nationalistische Ausrichtung der Ukraine in den vergangenen Jahren marginalisiert worden ist.
Sie war vor zehn Jahren noch relativ stark im Parlament vertreten, zuletzt jedoch nicht mehr.
Doch prominente Freunde dieses Kults gibt es weiterhin.
Zum Beispiel den ehemaligen Botschafter der Ukraine in Deutschland, Andrij Melnyk.
Man kann ohne weiteres sagen, dass Melnyk auch einige Elemente der Ideologie der Organisation Ukrainischer Nationalisten aufgenommen und umgesetzt hat.
Dazu gehört der absolute Russenhass. In der Perspektive werden die Russen als Hauptfeinde, Erbfeinde der Ukrainer aufgefasst.
Wenn man sich die Reden von Präsident Selenskyj anhört, kommt die Befürchtung auf, dass dieser Kult in der Ukraine gerade wieder auflebt.
Ob unter diesen Aspekten in der Ukraine unsere Freiheit verteidigt wird, wie Baerbock nicht müde wird zu betonen, wage ich zu bezweifeln.
Es vergeht kaum ein Jahr, in dem irgendwo auf der Welt ein ungerechter Krieg geführt wird. Warum setzt sich Baerbock für diese geschundenen Länder und deren Bevölkerung nicht mit der selben Verve ein?
Wenn die Grünen schon kaum einen Tag verstreichen lassen, um die Schreckensherrschaft der Nazis aufzuwärmen und alle Deutschen (außer den Grünen selbst natürlich) einer schweren nationalistischen Erbsünde zu bezichtigen, dann muss man auch diese Wahrheit aussprechen dürfen.
Die deutsche Politik sollte innehalten, (ohne die Grünen) in Klausur gehen und den Tatsachen ins Auge blicken.
Die Ukraine kann den Krieg gegen die Atommacht Russland nicht gewinnen.
Der menschenverachtende Kriegsfürst Putin kann diesen Krieg über Jahre „aussitzen“ und dabei sein gesamtes zur Verfügung stehendes Waffen- und Soldatenarsenal einsetzen.
Die Eroberung der Ukraine ist für ihn zum Prestigeobjekt und seiner Reputation gegenüber dem Westen geworden.
Realistisch betrachtet ist die Ukraine verloren. Diese Einschätzung teilen, meist hinter vorgehaltener Hand, viele hochrangige militärische Beobachter.
Die Ukraine hätte gegen Russland nur dann eine Chance den Krieg zu gewonnen, wenn die NATO eingreifen würde. So wie damals im Jugoslawien-Krieg.
Doch insbesondere die USA besitzen kein Interesse daran, in einen Krieg einzutreten, der sie lediglich mittelbar tangiert und sich mit einer Atommacht anzulegen.
Zumal das Risiko, dass das eigene Land nuklear angegriffen wird, viel zu hoch wäre.
Wenn das Kriegsgeschrei der Grünen und insbesondere ihrer Außenministerin nicht aufhört, könnte Putin vielleicht auf die Idee kommen, seinen Soldaten ein paar Tage „Wellnessurlaub“ in Deutschland zu gönnen.
Die Durchfahrt durch Polen könnte er mit harten Dollars als „Wegezoll“ organisieren, zumal Deutschland in kaum einem anderen Land mehr verhasst ist als in Polen.
Deutschland hätte Munition für immerhin zwei Tage Krieg, aber leider keine Hubschrauber, die fliegen und keine Gewehre, die geradeaus schießen können.
Panzer (und nach Druck der Grünen bald auch Kampfflugzeuge) sind hierzulande mittlerweile leider ausverkauft.
Ich würde mich angesichts dieser Ausgangslage ganz still verhalten.
Freundliche Grüße
Alfred Kastner