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Synodaler Weg und Besuche beim Papst

Anlässlich des Ad-Limina-Besuches der deutschen Bischöfe erlaube ich mir, hier meine persönliche Ansicht zu den Themen des deutschen synodalen Weges zu schreiben.

Ich kann die kritischen Fragen verstehen. Viele Gläubige bekommen zu wenige klare, verstehbare Antworten

  1. Warum stehen nur Männer am Altar?
  2. Warum darf das `Volk Gottes´ bei der Berufung der Bischöfe nicht mitreden?
  3. Warum werden Homosexuelle diskriminiert?
  4. Gäbe es nicht mehr Priester, wenn sie nicht zölibatär leben müssten?

Die Beobachtung der evangelischen Kirche zeigt: Auch wenn viele der Wünsche der synodalen Mehrheit erfüllt würden, würde sich das Problem der Ferne vieler Getaufter vom Glauben kaum lösen, die Kirchen sich nicht füllen, die Gemeinden nicht aufleben. Gelebter Glaube wächst nicht mit anderen Strukturen.

Die Grundfrage der Verantwortlichen beider Kirchen im „Westen“ müsste sein: Warum gelingt es uns zu wenig, die Getauften von Jesus Christus zu überzeugen und den Glauben gemeinsam zu leben? Das ist das zentrale Problem. Sexueller Missbrauch ist nicht die Ursache, sondern nur der Anlass des kirchlichen Niedergangs. 

Die Kirche müsste deutlicher und einfacher auf die gestellten Fragen antworten. Ich versuche es.

Nur Männer stehen am Altar, weil sie beim Opfer Christi am Altar den Bräutigam Christus gegenüber der Kirche, der Braut Christi, repräsentieren. Diese Antwort klingt „Westlern“ überholt. Frauen sind in vielen Formen zur Glaubensweitergabe befähigt und berufen, aber nicht zur Repräsentanz des Selbstopfers Christi. Und: Was meistens nicht laut gesagt wird: Auch Männer haben kein Recht, zu Priestern geweiht zu werden. Sie müssen vom Bischof berufen werden. So sehr Christus Frauen geschätzt hat, er hat nur Männer zu Aposteln berufen. Kein Apostel hat sich bei Christus „angemeldet“, er musste berufen werden. Die Frage, warum Frauen nicht Priester werden können, ist nicht leicht zu beantworten, aber meist wird sie zu oberflächlich angegangen. Zudem denken Katholiken in den Ländern, wo Christen gegen Unterdrückung und Verfolgung standhalten, vermutlich über diese Frage völlig anders als wir im Westen.

Mitwirkung des Volkes Gottes an Bischofsberufungen: Solange ein Bischof in seiner Diözese im Allgemeinen anerkannt und angenommen wird, gibt es keine Probleme. Falls er abgelehnt wird, fragt sich: Wer ist an seiner Berufung schuld? Wenn ein Laiengremium mitverantwortlich wird, fragt sich sofort: Wer innerhalb des Laiengremiums hat für ihn votiert? Dann wird es schwierig. Die Beteiligung des Volkes Gottes löst das Problem nicht leicht. Es schafft neue Fragen.

Diskriminierung von Homosexuellen: Im Katholischen Katechismus steht in Paragraph 2358: „Homosexuell orientierten Menschen ist mit Achtung und Takt zu begegnen. Man hüte sich, sie in irgendeiner Weise ungerecht zurückzusetzen.“ – Es ist also falsch, wenn in den Medien immer wieder behauptet wird, die katholische Kirche halte Homosexualität für eine Sünde. Es handelt sich in den Medien vermutlich nicht nur um Oberflächlichkeit und Unkenntnis, sondern bewusste Irreführung.

Abschaffung des Pflichtzölibates: Das wäre das leichteste Problem. Aber man darf nicht meinen, dass damit die Weitergabe des Glaubens an den modernen Menschen schon gelöst wäre. Diese eigentliche Herausforderung bleibt.

Der ganze Ansatz des Synodalen Weges geht m.E. meist aus von der Frage: Wer hat welche Rechte? Diese Frage kommt vom Denken des Staates, in dem es Rechte gibt und geben muss. In der Kirche aber geht es primär nicht um Rechte, sondern um Geschenke und Berufung. Taufe muss primär als Geschenk gesehen werden und nicht als Grundlage von Rechten, ebenso alle anderen Sakramente. Wer vom Rechtsdenken ausgeht, hat einen nicht ganz richtigen Ansatz. Wer ein Amt hat, hat nicht Rechte, sondern vor allem Pflichten.

Letztlich hilft nur die Bitte um den Heiligen Geist, der die Kirche führen möge. Sie hat schon schlimmere Krisen überstanden. Und die Krise, von der wir sprechen, ist weitgehend eine Krise des kirchlichen Westens. Die Katholiken im Nahen und Mittleren Osten, in Indien, in fernen Osten und vor allem China haben völlig andere Fragen. Sie werden sich vielleicht über unsere Fragen wundern. Wer die Kirchengeschichte ein wenig kennt, weiß, dass alle Abweichungen von der Gesamtkirche nur zu neuen Irrtümern führen. Seltsamerweise hat die katholische Gesamtkirche alle Stürme überstanden, meist besser als die Teilkirchen, die Eigenwege gegangen sind. Da kann nur der Heilige Geist dahinter gestanden haben. Beten wir für die deutschen Bischöfe in Rom.

Eberhard Gemmingen SJ


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