Zum Artikel: "Freisitz-Petition übergeben", Mittelbayerische Zeitung vom Samstag, 24.09.22
Neben der steinernen Altstadt sind Grünflächen und vor allem Parkanlagen von besonderer Bedeutung für Regensburg und erfüllen vielfältige Aufgaben.
Um die Gastronomiebetriebe während Corona zu unterstützen wurden zahlreiche Ausnahmen für eine Bestuhlung im Freiraum ermöglicht. Auch im Stadtpark hat die Stadtverwaltung großzügig einer zeitlich befristeten Erweiterung des dortigen Biergartens zugestimmt. Im Nachgang wurden nun fleißig Unterschriften gesammelt um die Beibehaltung der Ausnahmeregelung zu erreichen. Jetzt nach zu tarocken halte ich zwar für legitim, aber angesichts der damit verbundenen Probleme für unanständig.
Durch Biergärten werden Flächen dauerhaft verdichtet und damit versiegelt. Dies nicht nur zu Betriebszeiten, bei angenehmen Temperaturen, sondern auch bei ungünstiger Witterung und während der Wintermonate.
Der Initiator der Petition begründet seinen Wunsch damit, dass „die strittigen Flächen nie genutzt“ worden sind. Mit gleicher Begründung könnten wir dann doch auch die schöne Atmosphäre vom Herzogpark oder im Dörnbergpark nutzen und auch dort Biergärten einrichten. Die zunehmende Inanspruchnahme unserer Parkanlagen für diverse „Events“ belastet die Grünanlagen aber doch ohnehin genug.
Nicht zuletzt um die EU-Ziele für eine Klimaneutralität zu erreichen brauchen wir für den auch in Regensburg engagiert diskutierten „Green Deal“ jeden verfügbaren Quadratmeter Grünfläche und jeden Baum. Grünanlagen sollten also eher erweitert und die bestehenden Flächen nicht ständig neuen Belastungen aussetzen werden. Auch ein Bier-“garten“ trägt hier nicht zur Verbesserung der Zielsetzung bei.
Gerd-Dieter Vangerow