Sehr geehrte Damen und Herren,
anbei übersende ich Ihnen meinen Leserbrief zum Artikel "Tauziehen um Langehegge-Pläne – so frustriert sind Bauwillige in Marl" vom 13.05.2022. Der Artikel hat mich sehr bewegt, da ich grundsätzlich den Frust derjenigen, die schon lange auf ein Baugrundstück in Marl warten, genau so gut verstehen kann, wie den Wunsch der Ansässigen, nicht weiter zugebaut zu werden. Ich bin allerdings sehr irritiert über die Aussagen von Frau Penczek im Rahmen des o.a. Artikels, die das vehemente Beiseiteschieben der Umwelt- und Klimaaspekte zugunsten für Bauland für frustierte Familien meiner Meinung nach konterkariert.
Mit freundlichen Grüßen
Tobias Urban
Hier der Brief:
Leserbrief zum Artikel in der Marler Zeitung vom 13.05.2022 „Tauziehen um Langehegge-Pläne in Drewer“
Da ich am 10.05.2022 selbst bei der Bürgerbeteiligung in der Scharounschule war, kann ich mich noch sehr gut an den Wortbeitrag von Frau Penczek erinnern, den ich, auch wenn ich anderer Meinung bin, aus ihrer Sicht absolut nachvollziehen konnte. Nach Aussage von Herrn Bürgermeister Arndt im Rahmen der Bürgerbeteiligung, teilt Frau Penczek ihr Schicksal mit tausenden anderen, die derzeit auf den Wartelisten der Stadt für ein Baugrundstück in Marl stehen.
Etwas irritiert bin ich allerdings über die Aussage in Ihrem Artikel, dass Frau Penczek bereits eine Immobilie in Marl besitzt und sich nunmehr lediglich vergrößern möchte. Weg aus dem Reihenmittelhaus in eine größere, freistehende Immobilie. Gleichzeitig wird die Sanierung einer bestehenden Immobilie aufgrund der Familiensituation ausgeschlossen. Wenn das die Not der Wartenden auf den Listen der Stadt ist, dann denke ich, dass die von der Bürgerinitiative vorgebrachten Argumente den Umwelt- und Klimaschutz betreffend doch überwiegen sollten.
Wir wohnen selbst mit unseren zwei Kindern in einer Doppelhaushälfte mit 110qm Wohnfläche und ja, wir haben auch schon darüber nachgedacht, uns zu vergrößern. Und wenn sich irgendwann die Gelegenheit ergeben sollte, werden wir dies vielleicht auch ergreifen. Allerdings halte ich es für vermessen, aus dieser Situation heraus derart offensiv weiteres Bauland von der Stadt zu fordern.