Wenn eine Politikerin Mitleid erregend von Ihrer starken Belastung durch 4 Kinder und einen durch Krankheit behinderten Mann von ihrem politischen Versagen ablenken will, zeigt dies m.E. noch deutlicher als ihr Versagen bei der Katastrophe im Ahrtal, daß sie in der jetzt selbst gewählten Position als Familienministerin mit ihrer feministischen Einstellung ungeeignet ist. Aus Karrieresucht, Ehrgeiz und Machtstreben dem angeblich nicht belastungsfähigen Mann die 4 Kinder aufzuhalsen, um einen besser bezahlten einflußreicheren Posten zu übernehmen, ist gerade in der Position schon aus sozialer Sicht als Familienministerin doch wohl unsäglich. Ich habe mir als niedergelassener Arzt und fast 20 Jahre als Leitender Notarzt nie mehr als 2 Wochen Ferien gönnen können bei Verantwortung nur für mich und meine Angestellten. Und hier verschwand eine Ministerin, die an der Spitze des Staates für Millionen Menschen Mitverantwortung trägt, für 4 Wochen während einer Katastrophe aus dem Tagesgeschehen in die Ferien - ein für mich völlig verantwortungsloses soziales Verhalten gegenüber den Bürgern. Für mich als Arzt stellt sich auch noch die Frage, welche Dauerschäden der Ehemann der Frau Spiegel zurückbehalten hat. Ein Schlaganfall kann einen Menschen zum Pflegefall machen, aber auch "nur" eine Sprachstörung verursachen. Das pauschale Schlagwort "Schlaganfall" ruft emotional richtigerweise großes Mitleid hervor, aber das hat diese Frau wohl auch bewußt bei ihrer Selbstdarstellung einkalkuliert.
Helge Scheibe