Ist Putin zu stoppen?
- von Dieter Kuhn
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jeglichen Geisteshaltung in der wir zu jeder Zeit und in jeder Situation sind. Ich spreche vom Bitten im Bewusstsein dessen, dass alles was wir erschaffen, letztendlich in seiner Erscheinungs- und Erfahrungsform, hervorgeht aus unserer grundsätzlichen Geisteshaltung, erschaffen wird aus der Geisteshaltung in der wir allen Dingen gegenüberstehen. Geist erschafft Materie. Das ist ein kosmisches Prinzip. Bereits Max Planck konstatierte dies 1944. In einem seiner bekanntesten Vorträge bezeichnete es als geistiges Schöpfungsprinzip und nannte es Gott. John Wheeler, hochdekorierter Professor in Princeton, der die fünf sogenannten „wirklich großen Fragen“ an die Natur formuliert und sein Leben der Erforschung ihrer Antworten gewidmet hat, bezeichnete diesen Geist als Bewusstsein. Aus der geistigen Saat der Menschen erwächst die Ernte ihrer materiellen Ergebnisse. Möglicherweise verschließt gerade die oberflächliche westliche Anwendung für den vordergründigen Zweck billigen Erfolgs und schnellen Glücks, dieses in den hermetischen Gesetzen wiedergegebenen Prinzips den Zugang zu dessen Bedeutung und verhindert deren Integration in unseren Alltag. Ganz anders bspw. in der tibetisch-buddhistischen oder hawaiianischen Tradition. Hier dient das Wissen um die Wirkkraft des Geistes als Richtschnur für das alltägliche Denken, Sprechen und Handeln. Das Bewusstsein, dass alles was wir in unserer jeweiligen Geistesprägung tun, in der Welt zu entsprechenden, sichtbaren Folgen und Ergebnissen führt, befriedet hier vital und segensreich eben den Geist und in der Folge das Handeln. Durch dieses Bewusstsein entsteht das Gewissen.
In der westlichen Welt, mit dem sich bis in die Moderne entwickelnden Machtanspruch der, nach ihren Anfängen, schnell römisch gewordenen christlichen Kirche und der nach Newton sich ausbreitenden mechanistisch-materialistischen Ausrichtung aller Gesellschaftsschichten, fehlt diese
Tradition. Das Christentum mit den zehn Geboten und das sich bis zum Limes in ganz Europa ausbreitende römische Reich brachten die Vorläufer unserer modernen Gesetze und ihrer entsprechenden Rechtssprechung mit sich. Doch die im Zusammenhang der Übertretung von Regeln und Gesetzen tief verankerte entwicklungspsychologische Angst vor Strafe verhindert die Entwicklung des Gewissens. Was wir dennoch trotz oder wegen der Angst gelernt haben, ist vereinfacht gesagt eine gewisse Rechtschaffenheit und Gesetzestreue. Wir können Verträge abschließen und Vereinbarungen treffen, wir können handeln und verhandeln, wir können Positionen beziehen und uns auch einigen, wir können Mehrheits- und sogar einmütige Beschlüsse fassen und die meisten von uns haben gelernt sich daran zu halten. Wir fahren jedoch immer noch schneller als die Polizei erlaubt, wir betrügen die Finanzämter in kleinem wie in großem Stil, wir betrügen einander und mitunter sogar als Regierende das eigene Volk. Wir stehlen, lügen und erschleichen uns Vorteile. Da wo wir die Macht haben oder einfach der Stärkere sind, nutzen wir sie über kurz oder lang zu jeglichem Vorteil den wir erzielen können oder zur Durchsetzung unserer Interessen, auch wenn dies zum Nachteil oder sogar zum Schaden von Anderen ist. Und zwar je nach Machtumfang und Stärke der eigenen Durchsetzungs- oder auch Gewaltbereitschaft bspw. gegenüber Frauen, Kindern, Minderheiten, Verbrauchern und Konsumenten, Gruppierungen die einer Lobby entbehren und sonstigen Unliebsamkeiten, die der Mehrung von Macht und Profit im Wege stehen. Wir müssen einfach anerkennen: Was sich in der westlichen Kultur noch nicht entwickelt hat ist das Gewissen. Damit meine ich jedoch nicht das schlechte. Moraline Schuldgefühle und Gewissen haben nichts miteinander zu tun. Gewissen ist eine Funktion unseres menschlichen Wesens und somit die intuitive Fähigkeit zu unterscheiden zwischen Handeln nach Gefühl und einem von Werten des förderlichen Miteinanders, wie u. a. Umsicht, Empathie und Menschlichkeit gesteuerten Tun sowie auch Unterlassen. Wenngleich das Gewissen ein Aspekt unserer Wesenhaftigkeit ist, so muss es doch durch Erziehung und später Selbsterziehung herausgebildet und im Handeln zum Ausdruck gebracht werden. Insofern ist dies eine stetige Entwicklungsaufgabe, welche für jeden Menschen im geist-seelischen Gefüge des Daseins zu erfüllen ist. Und der Grad der Erfüllung entscheidet über die Folgen und Ergebnisse, die daraus entstehen. Merkmal dieser Ergebnisse ist, dass sie in „kooperativer“ Wechselwirksamkeit stehen zu Folgen und Ergebnissen anderer Menschen. Das heißt, sie addieren und potenzieren sich auf der Schwingungsebene der Quanten und „entladen“ sich dann zu gegebenen Zeitpunkten wiederum in die Materialisierung. Bei einer entsprechenden Rate an Gewissenlosigkeit auf dem Planeten kommt da immer wieder ganz schön etwas zusammen um dann über uns hereinzubrechen. Allerdings ist uns dadurch auch die Möglichkeit der Korrektur unseres Handelns geschenkt, was jedoch den Wandel unserer Geisteshaltung voraussetzt. Und damit sind wir bei den tieferen, besser gesagt höheren Ursachen unserer weltlichen Ergebnisse, wie auch dieses Krieges. Denn wir alle sind dessen Urheber. Doch genau dieses Wissen ist uns in der westlichen Kultur fremd und mutet uns oft gelinde gesagt merkwürdig an bis dahin, dass Menschen dafür diffamiert werden. Und das ist das Problem von dem ich am Beginn gesprochen habe. Wir wissen überhaupt nicht, wie begrenzt unser westliches Denken ist. Das gilt jedoch auch für Osteuropa und andere Teile des Erdballs, auf denen
das überlieferte Erfahrungswissen spiritueller Traditionen oft in machtpolitischer Ausdehnungswucht ausgelöscht wurde – siehe das chinesische Reich mit seiner einstmals blühenden 5000 Jahre alten spirituellen Tradition. Das westliche Denken in seiner Materialismus-Hörigkeit lässt nur gelten, was man sieht oder auf mechanistischer Grundlage messen kann, bezeichnet dies dann mitunter auch noch als Wissenschaft und versucht damit Macht und Einfluss auszuweiten mit dem zunehmend skrupelloseren Ziel größtmögliches Kapital daraus zu schlagen. Doch wie sagte der Fuchs zum kleinen Prinzen: Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesen der Dinge ist für die Augen unsichtbar. Es wird durch Liebe, Freundschaft und Zuwendung zueinander geschaffen. Und damit sind wir wieder bei Putin und seiner derzeit im Ukrainefeldzug gipfelnden
Verbrechenskette. Im Grunde ist dieser Mann mit seiner national uneingeschränkten Macht Kulminationspunkt und Spiegelung der vorherrschenden Geistesprägung und -haltung in unserer sich als modern bezeichnenden Welt. Und das einzige was diesen furchtbaren Auswuchs letztendlich befriedet ist das Zulassen einer geistigen Haltung, in der es uns leid tut, was in seinem Leben dazu geführt hat, den eingeschlagenen und den mit den 2011 manipulierten Parlamentswahlen sichtbar gewordenen Weg zu gehen, ohne Rücksicht auf den Preis, den nicht zuletzt auch er selbst bezahlen wird und bereits bezahlt. Die Haltung in der es uns leid tut, welchen Dämonen er sich unterworfen hat, welchen fundamentalen Hass er hegen und wie einsam er ob seiner inneren Finsternis sein muss. Denn wenn es überhaupt nichts mehr gibt, was einen Menschen noch erreicht, dann ist es an der Zeit für ihn um Barmherzigkeit zu bitten. Das ist der größte Ausdruck unserer Wesenhaftigkeit als Mensch, der größte Ausdruck unserer Menschlichkeit und eigenen Würde. Gerade angesichts des unsagbaren Elends, das er über das ukrainische und das eigene Volk bringt, gerade angesichts des Bedrohungsszenarios, dass er gegen die westliche freiheitlich-demokratische Grundordnung aufbaut. Und natürlich gilt die Bitte um Barmherzigkeit zuvorderst für das ukrainische Volk und alle Menschen die durch diesen Krieg in Not sind und noch kommen werden. Das Hervorbringen dieser Geisteshaltung gegenüber dem Usurpator zählt dabei zu den größten Herausforderungen des Menschseins, doch es hat auf der Ebene der Quanten, auf der Ebene der Feinstofflichkeit, auf der Ebene des Geistes, auf der Ebene des Bewusstseins eine außerordentliche Wirkung und bringt nicht vorstellbare Ergebnisse hervor. Und wenn es uns nicht leid tut, was in Putins Leben dazu geführt hat, sich als Schreckensherrscher zu gerieren, dann ist es möglich, dass es uns leid tut, dieser Empathie nicht fähig zu sein. Und wiederum wirkt dies. Friedensfähigkeit ist Friedfertigkeit im Geist. Es ist die Tugend, aus dem Herzen heraus, d. h. wahrhaftig empathisch und mitfühlend zu sein, sowohl mit dem Opfer als auch mit dem Täter. Beide sind Menschen, die sich in einer gegebenen Situation lediglich in ihrer Haltung und ihrem Handeln unterscheiden. Beiden gebührt die Anteilnahme daran, eines Lebens beraubt zu sein – im innerseelischen oder im körperlichen Sinn. Beiden gebührt die Bitte um Barmherzigkeit. Und das Entstehen einer Weltordnung nach Putin, das Wachsen einer Weltordnung in der die Welt so ist wie sie in unserem Herzen wirklich sein soll, bedarf der inneren Friedensfähigkeit, bedarf der Friedfertigkeit im Geist, bedarf der Friedfertigkeit des Bewusstseins und damit der Erhöhung und Lichtung seiner Schwingung. Nur der lichte Geist erschafft, was wir in unseren Herzen ersehnen. Wenn wir uns darum allesamt nicht bemühen, bleibt dieser Krieg unberechenbar in den Auswüchsen seiner Bedrohung. Darüber hinaus kreieren wir jedoch bereits jetzt das energetische Feld für die nächste schreckliche und unmittelbare Bedrohung, sei sie militärisch, wirtschaftlich, ökologisch, pandemisch oder noch nicht vorstellbar. Der Einstieg in ein neues Denken könnte bei allem Aufbegehren des Verstandes bereits dadurch markiert sein, das Gelesene nur wirken zu lassen und einfach weiter zu atmen. Was daraus entsteht, geschieht ohne Zutun.
Danke.
Dieter Kuhn
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