Wie weit wird Wladimir Putin in diesem Krieg gehen?
Das ist die alles entscheidende Frage, die die Menschen derzeit bewegt.
Putin steht mit dem Rücken zur Wand und hat im Grunde nichts mehr zu verlieren, denn bei einer überwältigenden Mehrheit der Weltbevölkerung wird er mittlerweile wahlweise als „Wladimir der Schreckliche“ oder gleich als personifizierter „Teufel“ wahrgenommen.
Die große Gefahr ist real existent, dass er unzählige Menschen mit in den Abgrund reißen wird, wenn er aus diesem Konflikt nicht unter eigener Gesichtswahrung hervorgehen sollte.
Er muss dabei nicht einmal sein riesiges Nuklearwaffenarsenal abfeuern.
Eine Zerstörung des immer noch hochradioaktiven Reaktors Tschernobyl reicht, um eine unvorstellbare Katastrophe auszulösen.
Putin geriert sich als ein religiöser Eiferer, der sich als „Erlöser“ des Volkes der Ukraine sieht.
John Lennon hat bereits vor rund 50 Jahren in seinem Friedenssong „Imagine“ gesungen: „Stell dir vor es gäbe auch keine Religion“.
Die westlichen Staaten müssen sich darauf besinnen, dass die Rettung der Erde und der Menschen absolute Priorität besitzt.
Deshalb sollte man die Kröte schlucken und Putin zugestehen, auf eine Osterweiterung der NATO zu verzichten.
Putin würde diesen Deal im eigenen Land umgehend als persönlichen Erfolg verkaufen, indem er die Ausdehnung der NATO im osteuropäischen Raum verhindert habe.
Für ihn eine willkommene Gelegenheit, sein Volk von den großen wirtschaftlichen und innenpolitischen Problemen im Land abzulenken.
Erst dann wird man sehen, ob es Putin tatsächlich nur um die Eindämmung der NATO-Erweiterung Richtung Osten geht oder vielleicht doch hauptsächlich darum, durch Eroberungskriege ein „Grossrussland“ zu installieren, um sich seinem traditionsreichen Volk als großer Führer zu präsentieren.
Putin weiß, dass viele Russen zu Gunsten eines starken Staatsoberhauptes große Entbehrungen auf sich nehmen würden.
Nach einer möglichen Einigung mit Putin sollte die Weltgemeinschaft die Wirtschaftssanktionen gegenüber Russland weiter deutlich verschärfen, selbst wenn wir selbst stark darunter leiden werden.
Halbherzige Aktionen wie nach dem Krim-Krieg darf es nicht mehr geben.
Wenn die Menschen in Russland, insbesondere der gehobene Mittelstand, der Putin mehrheitlich den Rücken stärkt, die Restriktionen längerfristig persönlich deutlich spüren, kann vielleicht ein Umdenken bewirkt werden.
Das ist jedoch kein kurzfristiger Prozess und erfordert viel Geduld und Durchhaltevermögen vor allem in der westlichen Wohlstandsgesellschaft. Wir müssen den Gürtel drastisch enger schnallen.
Es geht nicht gegen die russische Bevölkerung.
Die schönste Meldung vor allem im Sinne unserer nachfolgenden Generationen wäre, wenn die große Nation Russland sich möglichst bald entschließen könnte, in den Kreis der zivilisierten Völker zurückzukehren.
Die größten Fehler in der Putin-Russland-Politik wurden in der Vergangenheit ohnehin von der EU, speziell Deutschland und Frankreich, begangen.
Die Naivität und Schwäche, mit der man Putin begegnete, ist atemberaubend.
Putin bietet anderen Machthabern in diesen Wochen Anschauungsunterricht.
Geht sein machtpolitisches Kalkül auf, die Ukraine in sein russisches Reich einzugliedern, ist die freie westliche Welt Geschichte.
Freundliche Grüße
Alfred Kastner
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