In einem Leserbrief wird die Aussage des Ministers für Verkehr und Digitales, Herrn Dr. Wissing kritisiert, der sinngemäß sagte: "Das Tempolimit sei ein ganz kleines Thema". Der Leserbriefschreiber meinte dazu: "Wer ist verantwortlich für die Todesfälle" in Bezug auf eine fehlende Tempobeschränkung auf unseren Autobahnen in Deutschland?
Es wird dargestellt und auf eine Legislaturperiode hochgerechnet, dass es 560 Todesfälle seien.
Meine persönliche Meinung:
Was sind die 560 Todesfälle in 4 Jahren gegenüber den Todesfällen durch Herzinfarkt, Grippe- und Erkältungskrankheiten, Corona, wie auch der Stressbedingten Erkrankungen des täglichen Arbeitslebens? Ich weiß, der Vergleich hinkt zwar, ist aber eine Tatsache, die man nicht vergessen darf.
Die Darstellung des Leserbriefschreibers ist aber sehr einseitig. Es wird dargestellt, dass es bei einem bestimmten Tempo bei guter Reaktion des Fahrers einschließlich Reaktionszeit eine bestimmte Wegstrecke gibt, die dann unweigerlich zu einem Zusammenstoß führen kann. Alles schön und gut mit einer Tempobeschränkung.
Wieso kommt es vielfach überhaupt zu solchen Unfällen mit Todesfolge? Es ist nicht alleine das gefahrene Tempo maßgebend, sondern wieder einmal vielfach der unvorsichtige, ja sich häufig verhaltende Fahrer selbst. Gegen Dummheit, Rücksichtslosigkeit durch einen geringen Prozentsatz der Verkehrsteilnehmer ist KEIN Kraut gewachsen. Solche Typen wird es leider immer geben.
Gestern konnte ich persönlich bei einer Autobahnfahrt wieder folgende Feststellungen machen: Trotz Sauwetter, strömendem Regen, orkanartigen Windverhältnissen sind genau die vorbeschriebenen Kamikaze-Fahrer gefahren, als gäbe es keine Gefahren, als hätten sie persönlich den Schutzengel bei sich als Beifahrer. Hinzu kam, dass selbst bei der Beschränkung der Geschwindigkeit auf einer Straßenbaustelle auf 80 km/h, besagte Typen gefahren sind, als gäbe es keine Beschränkung. Auf weiteren Streckenabschnitten die auf 100, 120, oder 130 km begrenzt waren, zogen diverse Typen auch rücksichtslos vorbei, die Lichthupe war ebenfalls ein guter Begleiter. Leider, dass musste ich feststellen, waren es meist die SUV's, die sich so rücksichtslos verhielten. Die gestrigen, stürmischen Windverhältnisse, bei denen sogar die LKW's Schwierigkeiten hatten, waren für die Kamikaze-Fahrer kein Grund sich anders zu verhalten.
Was nutzt das Geschrei um eine generelle Tempobegrenzung für Zig-Tausende, sich ordentlich verhaltende Verkehrsteilnehmer, wenn solche, in der Minderzahl befindlichen "Blindgänger" unterwegs sind und alle Regeln missachten?
Alois Sepp