„Stell dir vor, es gäbe keine Länder"
- von Alfred Kastner
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Nichts wofür es sich lohnt zu töten oder zu sterben.
Und auch keine Religion.
Stell dir vor alle Menschen leben ihr Leben in Frieden“.
(Auszug aus Imagine von John Lennon).
Die derzeitige weltpolitische Krisenlage ist vergleichbar mit der Kuba-Krise im Jahr 1962.
Auch damals stand die Welt unmittelbar vor einer kriegerischen Auseinandersetzung der politisch-militärischen Großmächte, die in einen Weltkrieg gemündet wäre.
Im Gegensatz zu heute waren damals jedoch Staatsführer an der Macht, die die Schrecken des Zweiten Weltkrieges noch erlebt hatten.
Mit großem diplomatischen Geschick gelang es dem US-Präsidenten John F. Kennedy die dramatische Situation zu entschärfen, ohne dass sein sowjetisches Gegenüber Nikita Chruschtschow sein Gesicht vor seinem Volk verloren hat.
Beide haben damals mit Vernunft und Augenmaß die Erde vor ihrem Untergang bewahrt.
Genau darum geht es auch in dem aktuellen Konflikt.
Wladimir Putin versucht seit Jahren, von seinen innenpolitischen und wirtschaftlichen Problemen durch außenpolitische Stärke abzulenken.
Wer die russische Seele kennt weiß, dass ein derartiges Agieren den Eindruck eines starken Staatsführers bewirkt, auch wenn man selbst als russischer Bürger im Alltag mit starken Einschränkungen zu kämpfen hat.
Russland ist militärisch keineswegs eine Regionalmacht, wie es der ehemalige US-Präsident Barack Obama vor einigen Jahren behauptet hatte.
Diese Demütigung sitzt bei Putin immer noch tief.
Auf allen Seiten überwiegen derzeit die Falken.
Deutschland besitzt die große Chance, eine Vermittlerrolle zwischen Russland und China auf der einen sowie der USA und Europa einzunehmen.
Was die frühere Bundeskanzlerin 16 Jahre lang versäumt hat, könnte dem vielfach unterschätzten Olaf Scholz vielleicht gelingen und somit an die große Tradition von SPD-Bundeskanzlern anknüpfen.
Seine häufig belächelte bedächtige Art könnte ihm unter all den Lautsprechern in der Politik, leider auch in den eigenen außenpolitischen Reihen, zum Vorteil gereichen.
Joe Biden setzt die Serie schwacher US-Präsidenten nahtlos fort.
Der Brite Johnson und der Franzose Macron geben ebenfalls ein schwaches Bild ab.
Nie war die Chance größer dass Deutschland eine Führungsrolle für Frieden und Verständigung einnimmt.
Und vielleicht schafft es Scholz darüber hinaus sogar, dass unter Merkel auseinandergetriftete Europa wieder zu einen.
Dies wird jedoch nicht glücken, wenn man den eigenen Regierungschef abkanzelt.
Freundliche Grüße
Alfred Kastner
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