Die häufig überspitzten und wortüberschwänglichen Rezensionen musikalischer Ereignisse dienen wohl dem Kompetenznachweis und der persönlichen Profilierung von Bernhard Uske. Insgesamt kann man sie als subjektive Meinungsäußerungen lesen und so auch akzeptieren. Das neueste Beispiel in der FR, die Rezension zu „Nährlösung für Neue Musik“ vom 12.1.2022, ist jedoch deutlich zu bemängeln: viele 'wild bewegte und tief gestaffelte' Worte und eine kaum objektivierbare Kritik des musikalischen Geschehens. Ist der Klang des Frankfurter Ensembles von Haus aus blechlastig? Die Besucher des Abokonzerts setzten auch der nachträglichen Bewertung Uskes von „National Anthems“ zuvor einen ordentlichen Applaus entgegen. Sie hätten sich damit wohl in der Rolle gerührter Eltern nach einer Leistungskursaufführung befunden. Na gut. Völlig inakzeptabel ist jedoch die herabwürdigende Diktion der Rezension, die dieses Werk und die beteiligten Künstler als laienhaft erniedrigt, wenn auch das Wort selbst nicht fällt. Der größte Gag der Rezension ist allerdings, dass in Uskes völlig hurmorloser Darstellung der WITZ in diesem Stück vermisst wird.
Hermann Zayer
Enne Poppe und das Ensemble Modern: Nährlösung für Neue Musik. Frankfurter Rundschau vom 11.1.22
- von Hermann Zayer
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