Sehr geehrte StZN-Redaktion,
Die Neugestaltung des Wangener Kelterplatz ist überfällig und in der jetzigen Planung sehr zu begrüßen. Sie folgt der Ausrichtung Stuttgarts auf eine klima- und menschengerechte Stadt. Ich empfinde die Asphaltwüste beim Durchradeln immer sehr trostlos und sehe gelungene Alternativen im Rathausvorplatz Fellbach oder dem jüngst angelegten Aufenthaltsplatz auf dem Boschgelände in Feuerbach, wo Baumreihen und die wassergebundene Decke eine hohe Aufenthaltsqualität bieten. Die Unkenrufe wegen des Überlebens des Einzelhandels stellen m.E. eine Fehleinschätzung dar. Der Einzelhandel muss mit allen Kräften gehalten werden, soviel steht fest. Aber üppige Parkplätze zum Wurst- oder Weckle-Einkauf sind nicht mehr zeitgemäß. Die beste "Lebensversicherung" für den lokalen Handel ist, wenn die Konsumenten gar nicht erst ins Auto steigen, denn dann fahren sie zu den Shopping-Malls. Eine wohnenswerte und charmante Einkaufsumgebung zieht mehr lokale Kundschaft an, welche bei der Siedlungsdichte allemal ausreichend wäre. Mit dem Landes-Ziel der CO2-Neutralität bis 2040 ist angeraten, dass sich die Bevölkerung auch wieder auf ihre zwei Füße rückbesinnt; für die Fälle von Behinderung ermöglicht unsere digitale Landschaft alles zu liefern, auch der Einzelhandel hat dies bereits eindrücklich nachgewiesen. Das autogerechte Einkaufen ist eher archaisch als zukunftsfähig.
Vielen Dank, und alles Gute für's neue Jahr wünscht
Matthias Pfaff