Meine Erfahrungen mit dem Impfmobileinsatz am 13.12.2021 in der Ortstraße in Gröpelingen (Lindenhof) haben meine Begeisterung über die Erfolge der Bremer Corona-Stragie gemindert.
Um 8:00 Uhr traf ich wie auch viele andere Bürger vor dem Impfmobil ein. Uns allen gemeinsam war, dass wir es nicht geschafft hatten, zu erfahren, wann das Impfmobil geöffnet hat – schon dass das Mobil überhaupt in Gröpelingen halt macht, hatten wir auf den wunderlichsten Wegen erfahren. „Im Stadtteil bekannt gemacht“ wurde das alles auf keinen Fall.
2 ½ Stunden später waren weit über 100 Leute auf dem Platz, die meisten bekamen ein schnell geschriebenes Zettelchen in die Hand mit der Aufforderung, zu dem auf dem Zettel genannten Termin (bei mir 13:00 Uhr) wieder zu kommen. Etliche gingen leer aus – auch solche, die extra Urlaub genommen oder eine Kinderbetreuung organisiert hatten.
Da nur Moderna als Impfstoff vorrätig war, wurden etliche Jugendliche, die sich endlich zur 1. Impfung durchgerungen hatten, mit der Begründung nach Hause geschickt, dass Moderna bei unter 30-jährigen nicht verwendet werden darf – als hätten die Moderna bestellt.
Es wurden zwar auch Leute geimpft, deren letzte Impfung erst 5 Monate her war, schon bei 4 ½ Monaten gab es kein Erbarmen, die konnten wieder nach Hause gehen. Dabei wird uns täglich im Rundfunk erzählt, dass wir uns jetzt sofort boostern lassen sollen, auch wenn die letzte Impfung noch nicht lange her ist.
So zieht man Impfverweigerer heran!
Also: bitte nicht den guten Ruf kaputt machen, den Bremen sich endlich einmal in einem Handlungsfeld erarbeitet hat!
Hansjürgen Wilde