Brandbrief der ANWOHNER INITIATIVE im ERNST – THÄLMANN - PARK
zum Thema: Schulerweiterung, Parkteilung, Baumrodung und Bau- Öffnung eines schwer kontaminierten Geländes –Das alles ohne Bürgerbeteiligung- warum haben viele das Gefühl und die Erfahrung, diese Bürgerbeteiligung, interessiert überhaupt keinen in den Parlamenten. Ist Bürgerbeteiligung reine Makulatur? -An alle Bürger im Thälmann - Park, an alle Unterzeichner gegen die Parkteilung und alle Besucher-
An die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz von Berlin An die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung von Berlin An die Senatsverwaltung für Bildung An das Abgeordnetenhaus von Berlin An den Bürgermeister/in von Berlin Pankow
An Das Bezirksamt Pankow von Berlin An die Fraktionen in der BVV: SPD; BÜ90/Die Grünen; DIE LINKE; CDU; FDP; AFD; An das Bau-Amt Das Umweltamt NABU BUND
02.11.2021
Sehr geehrte Damen und Herren,
wir haben seit 2013 darauf hingewiesen und durchaus belegt, dass, für die geplante und nötige Schulerweiterung, bitte nicht der Standort von zwei Gasometern des ehemaligen, 107 Jahre tätigen, Gaswerks Danziger Straße vorgesehen werden solle. Wir haben eine Alternative mit dem ehemaligen Vivantes- Klinikgelände mit 2,4 ha, aufgezeigt. Dieses befand sich 2013 bereits in der Abwicklung. Für diese Projektentwicklung hätte die Zeit bis heute also allemal gereicht. Uns liegen zwei Protokolle und Beschlüsse der BVV Pankow vor, die zwar das Gaswerks- Gelände zur Bebauung ins Spiel bringen, aber dann eindeutig davon absehen. Aber bereits im November 2015, lagen konkrete Planungen für die Bebauung der Gasometer vor! Unseren Argumenten, stand dann plötzlich der Denkmal- und Ensembleschutz der alten Klinik-Gebäude gegenüber. Zum Beispiel Altes Waschhaus, die Klinikkantine etc. pp. . Der Denkmalschutz spielte aber dann, für den Verkauf an die GEWOBAG und für den Bau von 4 MUF’s, keine Rolle.
Durch den Beschluss der BVV eine Radschnellwegtrasse von der Gleim Straße bis in die Verlängerung der Diesterweg Straße zu bauen, fiel das Argument gegen die Gasgeländebebauung. Aber für die Eröffnung des schwer (>Z2) kontaminierten Bodens. Wir halten das für ganz bewusst organisiert! Wir halten das Ganze, in seiner Entwicklung, für ein gravierendes Missmanagement eines öffentlichen, sozialen Projektes.
Die Parkanlage wird dazu vorsätzlich stadträumlich zerteilt, in ihrer Funktionalität für das Umfeld massiv entwertet. Zudem werden zum Durchpeitschen der Entwurfsplanung bis zu 90 große Bäume gerodet und in der Bilanz sogar zusätzliche Flächen versiegelt. Das alles bei einem KLIMANOTSTAND.
Zum anderen werden durch den neuen Radweg hinter dem Bestandsbau keinerlei Erleichterungen für die Schüler und Schülerinnen selbst geschaffen. Vorteilhafte Zugangswege waren immer auch Thema für die Schulerweiterung! Hier sind jetzt Umwege vorprogrammiert. Die Campusfläche steht sich praktisch selbst im Wege.
Das Ende vom Lied wird sein, dass über diesen neuen Radschnellweg auch die täglich über 14.500 Fußgänger gehen werden. Plus noch mehr Radler von der Gleim Str. bis zur Ella - Kay - Straße. Der Radweg wird zum extrem Nadelöhr vor der Ella- Kay- Straße. Dort trifft er auf den Ausgang der Schule (5 Treppenstufen) mit zum Teil heraus stürmenden Kindern. Keine 15 Meter weiter folgt dann eine 90° Kurve auf die Ella - Kay -Straße mit bereits morgens anliefernden Helicopter Eltern und ihren PKW’s. Dieser unsinnige Radweg wird den Ernst – Thälmann- Park, der bereits jetzt an der Fahrradüberlastung leidet, überfrequentieren. Es ist ein urbanes und verkehrsberuhigtes Gebiet für Schritt-geschwindigkeit. Es kommt jetzt bereits zu Kollisionen von Fußgängern und Radfahrern, weil natürlich fast kein Radfahrer hier Schrittgeschwindigkeit fährt. Ein anderes Argument ist noch der erhöhte Geräuschpegel vor der Schule durch Radfahrer und Fußgänger. Lüftungen -während der Unterrichtszeit zumal im Sommer, sind dann schwer möglich.
Durch die geplanten Bauarbeiten, werden die HOT-Spots von ZWEI, eilig gesprengten und lediglich breitplanierten Gasometern geöffnet werden. In Rostock wurde eine vergleichbare Baumaßnahme abgesagt und mit 17 m tiefen Spundwänden abgesichert. Ein Millionen Steuerschaden. Soll die neue Schule, die „Gorch Fock“ von Pankow werden? Unter dem geplanten Campus schlummern laut Übersichtskarte/ Bohrkataster (Gutachten IGB v. 31.05.2016) Schadstoffe mit sehr hohem Gefährdungs- und Kostenrisiko. So wurden in der Spitze bei diversen Probebohrungen festgestellt: Sensorische Belastungen aus Ölphasen mit sehr starkem Geruch sowie viele Kohle- und Teerrückstände in verschiedenen Tiefen. PAK (polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe) bis zu 1.275 mg/kgTS *ab30* MKW (Mineralölkohlenwasserstoffe) 33.500 mg/kgTS *ab1000* BTEX (monoaromatische Kohlenwasserstoffe) 108 mg/kgTS *ab1* CN (Cyanide) 1.357 mg/kgTS *ab10* -Zwischen den Sternen der Grenzwert für „gefährlichen Abfall“ nach TR BODEN- Es ist die -Büchse der Pandora- aber kein Bauplatz für eine Schule.
Wir, die Anwohner- Initiative beklagen die sehr mangelhafte Bürgerbeteiligung für dieses soziale Projekt. Wir waren nie gegen die Schulerweiterung! Aber nicht auf diesem Gelände! Wir beklagen die Teilung des E.- TH. Parks, trotz ausgerufenem Klimanotstand. Die jetzt schon nicht ausreichenden Grünbedarfe pro Kopf sinken damit weiter. Ausgleichsflächen gibt es nicht! Die Sanierung und Entsorgung wird Millionen an Steuermitteln kosten. (siehe Spielplatz und Teich- Brücke im Park) Wer trägt dafür am Ende die Verantwortung? Wir denken die alte BVV mit allen Deputierten und dem Bürgermeister! Wir beklagen die ignorante Haltung zu unserem Einwohnerantrag mit insgesamt fast 2500 Unterschriften von empörten Bürgern und Besuchern, die wir natürlich zu Protestaktionen aufrufen werden.
Die Anwohner Initiative im Ernst - Thälmann Park ( https:/ai-taelmannpark.de )
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