als im Jahr 1989 die Mauer fiel und der „kalte Krieg“ für beendet erklärt wurde, glaubten viele Menschen, das Erfolgsrezept des Westens, Demokratie, Liberalismus, Marktwirtschaft und Meinungsfreiheit, hätte sich gegen Diktatur, Planwirtschaft und Intoleranz endgültig behauptet.
32 Jahre später muss man befürchten, dass sich das Gegenteil dieser Annahme durchsetzen wird.
Die freiheitlich-westliche Ideologie liegt im Sterbebett und die Allgemeinheit verweigert ihr eine medizinische Behandlung.
Neben der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Bedrohungen von außen, vor allem durch den islamistischen Terror, der die Freiheitsrechte seines verachteten westlichen Feindes gerne für sich in Anspruch nimmt, sowie Russland und China, zerstört eine Geisteshaltung von innen die Werte, die westliche Gesellschaften diesseits und jenseits des Atlantiks jahrzehntelang erfolgreich geprägt haben.
Die britische Zeitung „The Times“ machte vor wenigen Tagen bekannt, dass eine der besten Eliteuniversitäten Europas, St. Andrews in Schottland, neue Studentinnen und Studenten einem Gesinnungstest unterzieht.
Dabei erfahren Jugendliche, die die Frage „Bedeutet Gleichberechtigung alle gleichzubehandeln?“ mit Ja beantworten, dass sie falschliegen.
In einem anderen Statement geht es darum, grundsätzliche „persönliche Schuld“, anzuerkennen.
Die Antworten werden bewertet.
Wie jede radikale Ideologie braucht die Identitätspolitik nicht viele Anhänger, um sich durchzusetzen.
Sie kann auf die erschreckende Gleichgültigkeit der Mehrheit der Bevölkerung bzw. auf das „Schweigen der Lämmer“, die diesen Radikalisten nichts entgegen zu setzen vermögen, bauen.
Die gesellschaftspolitischen Extremisten können zudem auf die besonderen Sympathien von Menschen vertrauen, die an den Schalthebeln der Macht sitzen.
Eine deutsche Bundeskanzlerin, die der Bevölkerung in den vergangenen 16 Jahren keinerlei Werteorientierung bieten konnte und die die Dinge einfach laufen ließ, war eine der Steigbügelhalter dieser höchst besorgniserregenden Entwicklung.
Beim zwangsfinanzierten öffentlich-rechtlichen Rundfunk, dem Heimatsender der sich moralisch überlegen fühlenden Ideologen, feiert man in diesen Tagen den fünften Geburtstag von „Funk“, dem mit 45 Millionen Euro Gebühren finanzierten medialen Arm dieser Ideologie.
Hier widmet man sich neben anderem „queeren non-binären Porn Performern“.
Für mich ist eine derartige Geisteshaltung ein weiteres Indiz dafür, dass die dekadente westliche Gesellschaft dem Untergang geweiht ist.
Weil die Ideologie auf die Merkmale einzelner Menschen fokussiert (Geschlecht, Hautfarbe, Sexualität etc.), beschwört sie häufig jenen Horror herauf, gegen den sie vorgibt einzutreten: Diskriminierung, Rassismus, Ausgrenzung.
Diese Ideologen beschwören einen bösen Geist herauf, den es in dieser Dimension gar nicht gibt.
Es wäre wünschenswert, dass mehr Politiker endlich verstehen, was diese Gesellschaft seit Jahren von innen schwächt und spaltet.
Wer diese Entwicklung klein redet, erkennt die Dimension nicht und wird sich später einmal unangenehmen Fragen stellen müssen.
In den Jugendorganisationen von SPD und Grünen zum Beispiel ist diese Ideologie längst Alltag und Grundlage für viele Forderungen.
Beide Parteien haben beste Chancen, die kommende Bundesregierung zu stellen und schicken besonders viele neue (junge) Abgeordnete in den Bundestag.
Freundliche Grüße
Alfred Kastner