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das Ergebnis der Bundestagswahl brachte mehrere Erkenntnisse.

Die Demoskopen lagen diesmal mit ihren Prognosen, mit einer Ausnahme, ziemlich richtig.

Die politische Kompetenz der Grünen beschränkt sich im Wesentlichen auf drei elementare Themen: 1. Klima. 2. Klima. 3. Klima.
Die Bäume wachsen im grünen Biotop nicht in den Himmel.

Der Klimawandel ist zweifellos eine ernstzunehmende Herausforderung, doch dieses Land steht nach 16 Jahren Merkel vor weiteren gravierenden Problemstellungen.

Die SPD ist die Siegerin auf der ganzen Linie. Sie hat den Regierungsauftrag der Wähler erhalten.
Die Sozialdemokraten können der Dinge harren, denn sie befinden sich in der Pole Position.
Man muss der Partei, auf die viele bis vor wenigen Monaten keinen Cent mehr wetteten, für diese grandiose Aufholjagd Respekt zollen.
Der Gang in die Opposition wäre für die Union mit einer Katastrophe gleichzusetzen.
Sie müssten entweder mit der AfD stimmen oder sich als "vierte" Regierungspartei gerieren und somit in der Bedeutungslosigkeit verschwinden.
Die CDU ist nach 21 Jahren Angela Merkel am Boden und muss sich neu aufstellen.
Merkel hat dieser Partei, der sie nach eigener Aussage lediglich "nahe steht", unermesslichen Schaden zugefügt.
Die schonungslose Abrechnung mit Merkel müsste daher im Sinne eines glaubwürdigen Neuanfangs ganz weit oben auf der Agenda der Union stehen.
Doch tatsächlich passiert das Gegenteil.
Merkels treue Vasallen sorgen dafür, dass auf sie kein Schatten fällt.
Die hohe Beliebtheit Merkels im Ausland ist leicht mit der vollen Brieftasche des Steuerzahlers, die sie bei ihren Besuchen regelmäßig als Gastgeschenk mitbrachte, zu erklären.
Die Schuld für diese desaströse Niederlage der Union allein bei Armin Laschet zu suchen, ist viel zu einfach.
Die Verantwortung für den Niedergang der einst stolzen Volkspartei CDU ist in erster Linie bei Frau Merkel, die diese Partei als persönliches Machtinstrument missbraucht hat, vorzufinden.
So viel konnte Laschet in dem relativ kurzen Zeitraum, in dem er Parteivorsitzender der CDU ist, gar nicht falsch machen.
Aber auch Merkel ist nicht alleinverantwortlich für den schleichenden Niedergang der Union.
Ihr wurde es schlichtweg zu einfach gemacht.
In diesem Land herrschte, wie es die renommierte Zeitung "The Economist" in Anspielung auf einen berühmten Kinofilm ausdrückte, 16 Jahre lang "das Schweigen der Lämmer".
Die wenigen Merkel-Kritiker wurden. bevor sie sich überhaupt artikulieren konnten, mundtot gemacht, indem man sie in die rechte Ecke stellte, wo sie sich jedoch vollkommen deplatziert fühlten.
Wesentliche Teile dieses Landes sind in den Merkel-Jahren in eine Selbstgefälligkeit und Selbstzufriedenheit versunken, die jeden Ansatz von neuen Ideen und Innovationen im Keim erstickten.
Statt Zukunftsthemen wie die Digitalisierung bestimmt das richtige Setzen des Gendersternchen die öffentliche Diskussion.
Das Römische Reich ist an seiner eigenen Dekadenz zugrunde gegangen.
Die Bevölkerung hat auf ihre Bundeskanzlerin vertraut, die ihr ein Land versprach, "in dem wir gut und gerne leben".
Der Alltag beweist, dass dieses Versprechen nie erfüllt worden ist.
Selbst wenn das Land "in Schutt und Asche" liegen würden, wüsste Merkel wahrscheinlich nicht, "was sie anders machen sollte".
Die Lehre aus 16 Jahren Merkel sollte daher sein, dass man Politikern, die unentwegt das Blaue vom Himmel versprechen, nicht blind vertrauen darf.
Eine der wenigen, die die "Nacktheit des Kaisers" proklamierten, war Gerhard Schröder am Wahlabend des 18. September 2005.
Wenn auch auf eine völlig indiskutable Art und Weise.
Es geht keineswegs darum, Angela Merkel öffentlich zu brandmarken.
Sie war unterm Strich zwar keine gute, aber auch keine grottenschlechte Bundeskanzlerin.
Es ist jedoch nicht zu leugnen, dass Deutschland vor gewaltigen Herausforderungen steht, die die neue Bundesregierung geballt stemmen muss.
Meine Bitte an die neue Regierung: Bitte seien Sie endlich ehrlich zu uns Bürgern. Wir sind keine kleinen Kinder, die aus Furcht vor der Wahrheit die Augen verschließen.
Es zählt zur Mentalität der Deutschen, dass sie besonders stark sind, wenn sie gefordert werden.
Darum bin ich zuversichtlich, dass die Herausforderungen der Zukunft, trotz eines wirtschaftlichen "0:3-Rückstandes" gegenüber Ländern wie China oder den USA, gemeistert werden können und mittelfristig ein Gleichstand erzielt werden kann.
Eine derart furiose Aufholjagd könnte das Gemeinschaftsgefühl in der Bevölkerung, nationalitätenübergreifend, ungemein stärken.
Die Tage von Laschet in der Politik scheinen gezählt.
Trotz seiner Fauxpas im Wahlkampf imponiert mir an Laschet zunehmend, dass er ein Stehaufmännchen ist und sich nicht so leicht unterkriegen lässt.
Vielleicht wäre solch ein Politiker derzeit der Richtige am richtigen Platz.

Freundliche Grüße

Alfred Kastner

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