Mit Erstaunen las ich Ihren Artikel zum Thema „Wer einen Pass braucht, braucht auch Geduld“ vom 15.06.2021. Die Menschenkette vor den wiedereröffneten Bürgerbüros für die Beantragung von u.a. Reisedokumenten war lang, der Andrang groß. Die Wartezeit in Westen z.B. betrug 163 Minuten. Für die Beantragung von Reisedokumenten schrieb ich als Spanierin am 12.06.2021 an das Spanische Generalkonsulat in Stuttgart und bat um einen Termin. Ich wurde kurz und bündig an eine Internet-Adresse verwiesen, das einzige Terminangebot dort: 25.08.2021. Wartezeit in meinem Fall sage und schreibe 106.560 Minuten. Oh, oh, Urlaub Pfutsch, Sommer ade, dachte ich. In einem zweiten Schreiben schilderte ich dem Konsulat meine aktuelle persönliche Situation und bat um Prüfung, diesen Termin vorverlegen zu können. Ich erhoffte mir etwas Flexibilität evtl. ein wenig Entgegenkommen. Stattdessen bekam ich eine Einladung für ein Roulettespiel: „Schauen Sie öfters rein, für den Fall, dass jemand absagt“, so die lapidare Empfehlung aus dem Konsulat. Und das ist nicht erst jetzt so, einfach der Pandemie geschuldet, nein. Ich würde es wohl eher „Dienstleistung à la Spanisch“ nennen. Sie glückliche Stuttgarter*innen! Wie gerne würde ich 163 Minuten vor dem Spanischen Generalkonsulat auf der Lenzhalde in Kauf nehmen…
Pili Menéndez
Wer einen Pass braucht, braucht auch Geduld
- von Pili Menéndez
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Ein Kommentar
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#Wer einen Pass braucht ..... — Handwerksmeister Alois Sepp 2021-06-17 22:56 Diese Schilderung kommt mir so bekannt vor! Auch am brasilianischen Konsulat braucht man Geduld, Computer, Internet und diverse Fachkenntnisse in der IT-Technik. Konsularangestellte sind eine andere Welt! Die haben es alle nicht eilig, wie es scheint. Die Hilfesuchenden Bürger sind denen nur ausgeliefert. Und genau diese werten Staatsbeamten werden von den Gelder der Menschen bezahlt. Von Dienstleistung kann man hier bei weitem nicht mehr sprechen!