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Sehr geehrte Damen und Herren,

als Exilwaltroper kam mir zu Ohren, dass ein größeres Bauprojekt in Waltrop realisiert werden soll. Die Bebauung des ehemaligen Waldstadions, mit all ihren Folgen für Mensch und Natur.
Ich komme nicht umhin mich an den Bürgermeister zu wenden. Gerne würde ich möglichst vielen Waltropern Einblick in den Brief gewähren, damit alle Betroffenen in Kenntnis gesetzt werden, was da eigentlich gerade passiert!
Im Anschluß der Brief:Stadt Waltrop

Bebauungsplan 78, Waldstadion Waltrop

Sehr geehrter Herr Mittelbach

seit langer Zeit wohne ich nicht mehr in Waltrop. Dennoch erreichte mich die Nachricht über ein m.E. irrsinniges Bauprojekt, dem Sie zuzustimmen drohen.

Als Teil einer Erbengemeinschaft habe ich ein nachvollziehbares Interesse an der Verhinderung dieses Projektes zum Zwecke der Werterhaltung der Immobilie, deren Besitzer ich in Zukunft sein werde.

Dieses Interesse beginne ich mit heutigem Tage durchzusetzen.

Ich werde vorab eine Wertbestimmung der Immobilie durchführen lassen, um Schadensersatzforderungen für eine Wertminderung der Immobilie beziffern zu können, die eine Bebauung im geplanten Stile mit sich bringt. 

Mit einer deutlichen Attraktivitäts- und somit Wertminderung der Immobilien und Grundstücke ist laut meines Maklers zu rechnen. 

Sie verstehen sicherlich, dass ich für diese Minderung nicht aufkommen werde.

Mit Umwidmung und Bebauung bestehender Flächen ist zwar zu rechnen, diese sollte sich aber Sozial- und umweltverträglich gestalten, wirtschaftliche Nachteile einzelner dürfen nicht entstehen.

Ferner ist auch eine Reduzierung des Waldbestandes um das alte Waldstadion geplant. Nach umfassendem Studium der öffentlich zugänglichen Bebauungspläne scheint das zunächst mit Augenmaß zu geschehen. Wer aber weiter denkt, merkt schnell dass die Anwohner des Baugebietes mit unumkehrbaren Tatsachen konfrontiert werden sollen, in dem man nach und nach dann doch einzelne sehr alte Bäume von hohem ökologischen Wert fällen wird, wenn diese Ergänzungsbauten wie zB. einer Gehwegerweiterung am Waldweg im Wege stehen. Wurzeln werden gestutzt werden müssen, die Standsicherheit der Baumriesen wird nicht mehr gegeben sein, am Ende steht die Fällung. Davon ahnt bisher natürlich noch niemand etwas. Noch nicht.

Wer wird diese Gehwegerweiterung denn zahlen? Die Anwohner des Waldweges? Da wird die Freude groß sein.

Auch wird der Straßenbelag wohl endgültig zerstört sein, wenn schwere Baufahrzeuge immer wieder die Straße befahren. Wer wird die Sanierungskosten tragen? Ich hoffe nicht die Anwohner des Waldweges. Haben Sie diese immensen Zusatzkosten in das Bauvorhaben schon eingepreist?

Der Erlös für die Stadt Waltrop dürfte deutlich schrumpfen.

Des weiteren scheint die Regelung des ruhenden Verkehres alles andere als zufriedenstellend gelöst zu sein. Zwar werden Parkmöglichkeiten geschaffen, jedoch viel zu wenige. Die Anwohner werden kaum fußläufig zu erreichende Arbeitsstätten haben, pro Wohneinheit dürfte mit mindestens einem KFZ zu rechnen sein. Man setzt auf Car-sharing. Das mag im hochverdichteten urbanen Raum wie Hamburg oder Dortmund hervorragend funktionieren. Im ruralen Raum ist das doch eher fragwürdig. Hier ist die stetige unmittelbare Verfügbarkeit von KFZ unverzichtbar und überdies gewünscht. Sie kennen doch die Waltroper!

Wo also wird denn jetzt in Zukunft geparkt? Hier zeigt sich mit welch heißer Nadel das Projekt gestrickt wurde, wie unausgegoren und unüberlegt es ist. Ein eher bescheidenes Zeugnis für die Arbeit der Waltroper Raumplaner. Das baldige Klingeln in der Kasse scheint lauter gewesen zu sein als der laut rufende, gesunde Menschenverstand.

Auch stellt sich die Frage nach dem erhöhten Verkehrsaufkommen zu Stoßzeiten. Die Brockenscheidter Straße und die Levringhäuserstraße sind als Einfallsrouten anzunehmen. Wir wissen beide, wie diese erreicht werden: Über Waldweg, Elisenstraße, Egelmeer u.a.

Rechnen sie allen Ernstes mit widerstandsloser Zustimmung der Anwohner?

Damit sich Waltrop weiterhin das ökologisch-grüne Mäntelchen umlegen kann, wird der Erwerb von ökologischen Ausgleichsflächen im Münsterland geplant. An Sinnfreiheit kaum zu übertreffen, ich musste es glatt zwei mal lesen. Herr Mittelbach, welchen direkten Benefit haben denn die Waltroper davon, die jetzt auf Klinkerwände statt auf üppige Baumkronen schauen? 

Bekommen nun alle eine ÖPNV-Jahreskarte für Fahrten ins Naherholungsgebiet Münsterland, wo man sich dann tausende dreijähriger Buchensetzlinge anschauen darf ?

Sie mögen damit zwar einer entsprechenden Auflage gerecht werden, damit erschöpft sich die Sinnhaftigkeit aber auch schon. Ihre Verantwortung jedoch ist hier leider noch nicht an ihrem Ende.

Denn selbst diese kleine Grünfläche, ehemals Wald genannt, hat umweltmedizinisch betrachtet bedeutenden Wert. (Ich darf hier u.a. auf meine Dissertation aus dem Institut für Hygiene und Umweltmedizin der Albert Ludwigs Universität zu Freiburg verweisen. Sie können Sie an den üblichen Stellen einsehen.) 

Jeder dieser Baumriesen übernimmt unglaubliche Luftfilterleistung. Die erhöhte Menge an Feinstaub, die Sie den Bürgern in Zukunft durch erhöhtes Verkehrsaufkommen bescheren, mit all ihren gesundheitlichen Konsequenzen, würden sie in ihrer Gefährlichkeit mildern. Es bräuchte schätzungsweise jedoch noch einige Bäume mehr, sprich es müsste sogar aufgeforstet werden.

Nur Sie, Herr Mittelbach, nur Sie stimmen dem Abholzen, dem Entfernen von Bäumen zu. 

Können Sie uns das erklären? 

Und wenn ich Ihrer Videobotschaften im Internet genau zuhöre, liegt Ihnen eine lebenswerte Zukunft scheinbar am Herzen - da liegen wir in einigen Punkten tatsächlich auf der gleichen Wellenlänge. Auch sinnvolle Flächennutzung erwähnen Sie, sogar ein Tinyhouse in Waltrop halten Sie für erwähnenswert. Und jetzt setzen Sie den Anwohnern des Egelmeer und Waldweges mehrere dreistöckige Klötze vor? Wie reimt sich das zusammen? Bürger zusammenbringen geht übrigens anders.

Ich fordere Sie hiermit auf, dass Bauvorhaben umgehend zu stoppen und derart umzugestalten, dass eine Verträglichkeit für Mensch und Natur in Waltrop wieder gegeben ist. Zwar lohne sich eine Umsetzung des Projektes unter Dreigeschossbauten für den Investor nicht, ist so aber unter den aufgeführten Gesichtspunkten nicht zu rechtfertigen und wird auf erheblichen Widerstand stoßen.

Innerlich reift vermutlich bereits Ihre Antwort an mich, versehen mit dem typischen Knockout- kriterium.

Unzählige, hochkarätige Gremien tagten bis spät in die Nacht, wie immer. Ich weiß.

Aber was dabei herausgekommen ist sehen wir ja.

Seien Sie sich einer rasch wachsenden, entschlossenen, in Teilen klagebereiten Anwohnergemeinschaft gewiss.

Für ein persönliches Gespräch stehe ich selbstverständlich zur Verfügung. Ich bitte Sie, dieses Schreiben auch an Ihre Raumplaner weiterzuleiten.

Zu Ihrer Kenntnis: Dieses Schreiben geht zwecks Information und Motivation in zahlreicher Kopie an die Anwohnerschaft und ausgesuchte Waltroper Politadressen.

Mit freundlichen Grüßen

Dr.Ralf Waschnewski,


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