Im Zusammenhange mit der zur Zeit laufenden Fahrrad-Aktion der Führungskräfte aus Politik und Wirtschaft hätte ich gerne mehr Konkretes über tägliche Herausforderungen im Straßenverkehr - z. B. Hindernisse und zeitraubende Ampelquerungen - von den betroffenen Promi-Radlern erfahren. Die auf Autofahrer ausgerichtete und inzwischen veraltete STVO bremst Radfahrer in unangemessener Weise aus. Meiner Meinung nach führt das überwiegend zu restriktiv ausgelegte Rechtsfahrgebot dazu, dass oftmals eine äußerst zeitraubende Straßenüberquerung notwendig wird, obwohl nach wenigen hundert Metern erneut auf die bisherige Straßenseite gewechselt werden muss. Die Rad- und Fußwegbreiten lassen meistens ein beidseitiges Befahren der Straßen zu. Unseren Fach- und Führungskräften – die doch immer unter Termin- und Zeitdruck leiden – müssten diese unnötigen Zeitverluste besonders auffallen. Positive Beispiele für stress- und angstfreies Radfahren z.B. aus Holland gibt es zuhauf. Auch vom ADFC wurde in Umfragen ermittelt, dass sich die Akzeptanz für das häufigere Benutzen des Fahrrads nahezu verdoppeln würde, wenn die Behörden unzeitgemäße Vorschriften zugunsten eines zügigen Fahrradverkehrs überarbeiten würden. Dem dringenden Wunsch der Bürger nach mehr Umweltschutz und lebenswerteren Innenstädten kämen diesbezügliche Änderungen mit Zielrichtung besserer Verkehrsfluss für Radfahrer sehr entgegen.
Wolfram Schwarz