am 27.12.2020 erschien im Programm Deutschlandfunk ein Beitrag von dem Islamwissenschaftler Mouhanad Khorchide über das Thema “Jesus ist Brücke zwischen Christentum und Islam“, in dem suggeriert wird, dass das Feiern von Weihnachten für Muslimen legitim sei.
Es ist sicherlich etwas Positives, dass versucht wird die Gemeinsamkeiten zweier Religionen aufzuzeigen, jedoch muss dies auf Grundlage korrekter Tatsachen geschehen. Es ist richtig, dass der Prophet Jesus (Friede sei auf ihm) – wie jeder andere Gesandte Gottes - eine ehrenwerte Stellung im Islam einnimmt. Dies hat jedoch keine Korrelation zum Feiern von Weihnachten, da es selbst in der Bibel keine Anhaltspunkte hierfür gibt. Beispielsweise lesen wir im 2. Kapitel des Lukasevangelium im 6. – 8. Vers, dass Maria ihren Sohn nach der Geburt in ein Tuch wickelte und ihn in eine Krippe außerhalb der Herberge legte. Des Weiteren wird auf Schafhirten, die zu der Zeit Nachtwache hielten, hingewiesen. Es ist unvorstellbar, dass diese beiden Ereignisse sich zu einer kalten Jahreszeit in den hohen Bergen Bethlehems ereigneten. Keine Mutter würde jemals ihr neugeborenes Kind draußen in der eisernen Kälte hinlegen, genauso wenig wie Hirte ihre Schafe im Winter (im Freien) hüten.
Auch der Heilige Qur-ān liefert hieb und stichfeste Argumente hierfür. In der 19. Surah in den Versen 24 bis 26, wird Maria auf ein Bächlein und auf frische, reife Datteln hingewiesen. Im Winter wäre eine Wasserquelle, durch der sie trinken und zudem sich und ihr Baby reinigen könnte von keinem Nutzen, da es sicherlich eiskalt - wenn nicht eingefroren – wäre. Außerdem gehören Datteln, die Maria zur schnellen Energielieferung für die Geburt zu sich nehmen sollte, zu den saisonalen Früchten die nicht im Winter, sondern im Sommer heranreifen. All diese biblischen und quranischen Beweise zeigen, dass eine Wintergeburt unmöglich war und das Feiern der Geburt Jesu (Friede sei auf ihm) im Winter somit logischerweise nicht islamisch ist.
Dennoch wird der Prophet Jesus (Friede sei auf ihm) von allen Muslimen geliebt und geehrt. Er gehört zu den Propheten die im Qur-ān Erwähnung finden - und nicht nur er, sondern auch seine reine und keusche Mutter Maria (Friede sei mit ihr). Es wird im Qur-ān erwähnt, dass er bereits im jungen Alter viele Weisheiten in sich trug und ein Anhänger des Alten Testaments war (und somit fest an die Einheit Gottes glaubte).
Als Anhängerin des Heiligen Propheten Mohammed (Friede und Segen Allahs seien auf ihm), der als Barmherzigkeit für alle Welten geschickt wurde, hoffe und bete ich, dass all unsere christlichen Brüder und Schwestern eine besinnliche und schöne Zeit, trotz der diesjährigen Umstände aufgrund der Corona- Pandemie, hatten.
Mit freundlichen Grüßen
Saira Usman