Viele Katholiken verlieren ihre Kraft durch Ärger über den Vatikan und „die Bischöfe“. Ich schlage ein Gegenmittel vor: Schauen wir, wer neben uns ist.
Vor wenigen Tagen schrieb mir eine 89-jährige Frau. „Für mich waren die letzten zwei Jahre sehr beglückend, weil ich einen jungen Iraner zur Taufe begleiten durfte. Vor zwei Jahren knieten wir beide beim lateinischen Hochamt im Neusser Quirinus-Münster in der gleichen Bank, ich sprach ihn an, er konnte kein Wort Deutsch. So gab ich ihm drei Monate lang dreimal die Woche für 2 Stunden Deutsch-Unterricht. Er hatte schon im Iran Kontakt zu einer christlichen Gemeinde geknüpft, wollte unbedingt Christ werden, weil er nicht bereit war, `Nichtgläubige` abzulehnen… Und Christus hatte es ihm angetan. Ich habe den Eindruck, dass seine Konversion aus echtem Glauben erfolgte… Er hat einen guten Ausbildungsplatz als Informatiker… Ich habe ihn zu meinen `zehnten Enkel` ernannt.“
Schauen wir, wer neben uns ist.
Eberhard Gemmingen SJ
Herzliche Grüße
P. Eberhard Gemmingen SJ
Im Einsatz für Glaube und Gerechtigkeit