In der letzten Juliwoche; 17.07.2020 wurde eine Studie des DIW im Berliner Kurier veröffentlicht. Aus ihr geht unter anderem hervor, dass den oberen 10 Prozent der Bevölkerung etwa zwei Drittel des Gesamtvermögens in Deutschland gehören; die unteren Hälfte der Bevölkerung mit einem durchschnittlichen Nettovermögen von rund 3700 Euro besitzt etwa fünf Prozent des Gesamtvermögens. Dann folgen weitere statistische Auflistungen.
Hier hat man wiederholt ganze Einkommensgruppen und Bevölkerungsschichten unterschlagen: Rentner und Rentnerinnen, die eine Rente empfangen, die unter dem Existenzminimum liegt; Millionen ostdeutsche Handwerker und Handwerkerinnen, die einen Bruttolohn von durchschnittlich 2100 Euro erhalten; Mütter, die ihre Kinder vor der Wende aufgezogen haben und dies vom Staat vergessen wurde.
Niemand von diesen Menschen war und ist in der Lage, 3700 Euro zurückzulegen. Im Gegenteil, wenn beispielsweise etwa die Hälfte des Nettoeinkommens für die Miete aufgewendet werden muss, dann bleiben vielleicht ein paar Spargroschen übrig…. Von einem überwiegenden Teil der Rentner und Rentnerinnen, die zu Bundesbürgern wurden, ganz zu schweigen. Sie haben bis zur Wende als Verkäuferinnen, Müllfahrer/Männer, Autoschlosser, Klempner, Kindergärtnerinnen gearbeitet und erhalten nun eine Rente, die zum Leben nicht reicht.
Da sind ebenfalls keine rund 3700 Euro auf einem Sparkonto. Diese Menschen haben teilweise 45 – 50 Jahre gearbeitet, auch Mütter, die alle ihre Kleinen in den Kindergarten bringen konnten und dann beruhigt ihren Arbeitsplatz aufsuchten. Jahrzehntelang sind diese Menschen mit ihren Kindern sehr früh aufgestanden und waren dann nach einem langen Arbeitstag selbstverständlich für ihre Familie da.
Als Dank erhalten sie eine Rente, die eine Farce ist.
Nach mehr als dreißig Jahren nun eine Erhöhung der Grundrente – für viele ehemalige DDR Bürger 30 Jahre zu spät! Und sie wird immer noch nicht ausreichen, befürchten viele Menschen.
Veröffentlicht bitte nicht mehr solche Studien, die ganze Schichten der Bevölkerung ausspart. Zum andern werden des Öfteren Gehaltsstatistiken veröffentlicht, in denen den Ostdeutschen Löhne und Gehälter unterstellt werden, von denen sie träumen….
Es gibt einen alten Spruch in Mecklenburg; die Statistik betreffend:
Der Graben ist 4 km lang und statistisch 20 cm tief; trotzdem ist die Kuh ersoffen.
Viele Grüße