Der Kölner SPD-Fraktionsvorsitzende Rolf Mützenich hat seine Mütze in den Ring geworfen. "Mütze" will anscheinend ernsthaft SPD-Kanzlerkandidat für die Bundestagswahl 2021 werden, obwohl die SPD in Umfragen derzeit nur bei ca. 15% vor sich hindümpelt.
Woran erinnert mich das nur? Richtig, an Jürgen W. Möllemanns (FDP) Projekt 18% und an Guido Westerwelle, der sich zum FDP-Kanzlerkandidaten wählen ließ und bei der Bundestagswahl 2002 für die FDP nur 7,4% der Wählerstimmen erzielte.
Arme SPD. Die SPD braucht in dieser verfahrenen GroKo-4.0-Situation und in der Corona-Krise keinen Kanzlerkandidaten, sondern endlich ein sozial gerechtes Parteiprogramm für die Stunde Null nach Corona, das sie wieder für breite Schichten der Bevölkerung überhaupt wählbar macht.
Übrigens, wenn "Mütze" wirklich SPD-Kanzlerkandidat werden sollte, dann wäre das bereits die dritte Bundestagswahl hintereinander, wo ein SPD-Parteivorsitzender kneifen würde, der immerhin den ersten Zugriff auf das Amt des SPD-Kanzlerkandidaten hat. So verzichtete der damalige SPD-Parteivorsitzende Sigmar Gabriel 2013 und 2017 auf die SPD-Kanzlerkandidatur und ließ dabei jeweils Peer Steinbrück und Martin Schulz den Vortritt. Und wenn Norbert Walter-Borjans und Saskia Esken, das aktuelle SPD-Parteivorsitz-Duo, "Mütze" wirklich den Vortritt lassen, dann zeugt das ebenfalls von wenig Glauben und Kraft, den maroden Partei-Karren SPD aus dem Dreck ziehen zu können.
gez. Roland Klose, Bad Fredeburg