Überlegungen zu „Himmelfahrt“ und Pfingsten
Wir feierten „Christi Himmelfahrt“. Beim Rosenkranz spreche ich: „Der in die Herrlichkeit des Vaters eingegangen ist“. Der Herr hat sich überhaupt nicht von uns entfernt. Denn Gott ist überall – unsichtbar. „In IHM leben wir, bewegen wir uns und sind wir“.
Bald ist Pfingsten: Der „normale Menschenverstand“ würde sagen: Nachdem der Mann aus Nazareth aufgehängt worden war, keiner der Jünger sich für ihn eingesetzt hatte, die theologischen Autoritäten ihn abgelehnt hatten, er politisch gefährlich geworden war – nach all dem, war es mit ihm vorbei. Der Prediger aus Nazareth wurde vergessen wie Millionen andere, die auch meinten, der Welt etwas Besonderes sagen zu müssen.
Dass es jetzt – 2000 Jahre nach Jesu Ermordung – immer noch Menschen gibt, die ihr Leben an Jesus Christus fest machen, ist ein erstaunliches Faktum. Ein Wunder! Schuld an diesem Wunder ist das, was wir den Heiligen Geist nennen. Auf Erden war Jesus gescheitert.
Warum ging es nach seinem Tod weiter? Weil er den Heiligen Geist gesandt hatte, der den Jüngern die Augen geöffnet hat. Das Wunder schlechthin ist das Wirken des Heiligen Geistes. Nach Jesu Tod ist seine „Sache“ angesprungen, und sie geht bis heute weiter – wenn auch immer mir Schwierigkeiten.
Der Hohepriester Gamaliel hat seinen Kollegen im Hohen Rat gesagt: Lasst diese Jünger frei: Denn wenn die Sache Jesu von Gott ist, könnt ihr sie nicht vernichten, wenn sie von Menschen ist, wird sie untergehen. Dass Jesus bis heute Einfluss ausübt, kann keine Kirche organisieren. Immer wieder sind Menschen lieber gestorben als Jesus zu verraten. Das ist das Wunder des heiligen Geistes.
Eberhard Gemmingen SJ Online beten: Deutschland betet gemeinsam:28.5.20, 19–20.30 Uhr
Herzliche Grüße
P. Eberhard Gemmingen SJ
Im Einsatz für Glaube und Gerechtigkeit