Was vielen nicht Betroffenen gar nicht bewusst ist: Menschen, die schwere Gewalt überlebt haben, bei der ihnen Mund/ Nase zugehalten wurde oder die geknebelt wurden, können durch das Tragen einer solchen Maske wieder in das alte Traumaerlebnis zurückkatapultiert werden - und so ergeht es auch Menschen, die Gewalt erlebt haben durch Maskenträger, da reicht schon der Anblick von Maskierten, um wieder im alten Traumaerleben gefangen zu sein. Viele Traumatisierte sind zur Zeit destabilisiert, sie benötigen momentan eine Medikamentenerhöhung, EMDR, Notfallprogramme und natürlich schwächt dieser Stress auch das Immunsystem. Es gibt zwar die Möglichkeit, sich deswegen beim Arzt eine Bescheinigung zu holen, aber viele Betroffene haben jetzt schon Angst vor den Reaktionen der Menschen auf sie, die Nichtmaskenträger, wenn sie einkaufen müssen, das ist besonders problematisch, da es duch die Reizüberflutung und möglichen Trigger sowieso für viele Überlebende von schwerer Gewalt in der Kindheit schon eine Herausforderung ist, überhaupt einkaufen zu gehen. Nun wird es für sie alles noch viel schwieriger, noch viel mehr von Panik besetzt als schon vorher.
Seit Mitte der 90er bis vor 2 Jahren befasste ich mich als Autorin und durch meine Arbeit im psychozialen Bereich besonders mit der Problematik von in der Kindheit schwerst traumatisierten Menschen und suchte nach Wegen, ihnen Beistand zu geben und sie zu unterstützen und es ist mir unverändert ein großes Anliegen, zu dem Thema Öffentlichkeitsarbeit zu machen. Momentan ist es erschreckend, was ich für erschütternde Mails erhalte, von ehemals stabilen Überlebenden, die ihr Leben schon gut leben konnten, trotz allem, was sie als Kinder und Jugendliche überleben mussten und die jetzt seit der Maskenpflicht wieder überrollt werden von erneuten Flashbacks.
Dazu ein Text von Leah Nadine, den ich hier veröffentlichen lassen darf und der stellvertretend steht für alle die, die jetzt wieder um ihr Überleben kämpfen müssen:
TRIGGER
Beim Anblick der Maskierten
öffnen sich alte Falltüren,
deren Existenz
wir schon vergessen hatten.
Mühsam errungene Stabilitäten
brechen wieder zusammen.
Mühsam aufgebaute Säulen
lösen sich auf.
Grenzen verschwimmen, wieder ...
Wir überleben - wieder,
diesen und nur diesen Moment
und dann den nächsten ...
Wo sind Anker,
wo ist ein Licht?
Unser gemeinsames Buch "Tanz unter dem Regenbogen - Heilungswege einer schwerst traumatisierten Frau" gibt es hier kostenlos als pdf-Datei zum Herunterladen: https://dissoziation-und-trauma.de/unsere-buecher/517-leah-nadine-tanz-unter-dem-regenbogen?fbclid=IwAR1s1_mu2de1bc-jwCtcJMaMO9rY6G9qXESgtlBDf_wTgXLTfv2LlipfF2I
Bitte, seid achtsam mit denen, die keine Maske tragen können oder/ und für die der Anblick von maskierten Menschen retraumatisierend ist. Danke!
Sabine Marya