Münchner AZ vom 12.03.2020. Haupttitel "Jetzt geht´s ans Eingemachte", Titel: "Die Kosten laufen weiter" laut pressreader.com. Gekürzt. Mehr Info im Text.
Ich habe es vorausgesagt: die Fußball Bundesligen warten, bis die Politik ihnen Zuschauer untersagt. Von selbst mal Dinge ändern, damit die Zukunft gesichert ist? Fehlanzeige.
Jetzt aber, wo überall Veranstaltungen mit über 1000 Beteiligten untersagt sind, reicht Abwarten nicht mehr. Jetzt geht´s ans Eingemachte. Keine Zuseher in den Stadien, aber die Kosten laufen weiter.
Die Vereine werden wohl wieder auf den Staat warten, dass der ihre Mindereinnahmen ersetzt. Der aber, denke ich, hat schon genug zu tun die ganzen Klein- und Mittelbetriebe am Überleben zu halten. Das scheint mir wichtiger zu sein, als die vielen Millionengehälter der Liga zu bezahlen.
Ist auch gar nicht nötig.
Denn die Vereine haben, aus meiner Sicht, zwei gute Möglichkeiten die Pandemie ohne Schaden zu überstehen.
Da wäre zum Ersten die Möglichkeit, die Sommerpause vorzulegen. Das brächte sechs Wochen Zeit, nach denen die Corona Welle vielleicht vorüber ist. Allerdings entstünde daraus ein erheblicher Druck auf die Spieler in der darauffolgenden Zeit, in der sie dann, ohne Pause, von Mai bis Dezember spielen müssten.
Also würde ich, wäre ich denn Vereinsmanager, die Verträge über die Übertragungsrechte mit den Funk- und Fernsehanstalten kündigen und neu verhandeln. Die alten Verträge sind nämlich unter dem Irrtum geschlossen worden, dass die Vereine Zuseher haben können. Sie sind daher nichtig.
Solange der Coronavirus herrscht, wäre es gut, die Verträge so neu zu verhandeln, dass alle Bundesligaspiele in dieser Zeit, live und kostenlos übertragen werden können. Sender dafür gibt es genug.
Die vielen Menschen aber, in der häuslichen Quarantäne, würden sich über so eine Lösung sicher freuen.
Nur: getan werden muss es jetzt. Sofort.
Michael Maresch