Die finalen Technik-Tests des TÜV für den BER-Hauptstadtflughafen Willy Brandt in Be(ä)rlin haben begonnen. Wenn alles klappt, dann soll unsere "Kostenexplosionsbombe" und unser "Pleiten-, Pech- und Pannen-Flughafen" im Oktober 2020 an den Start gehen - mit schlappen sieben Jahren Verspätung. Made in Germany war auch schon mal viel besser.
Trotzdem kommt diese Message zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt. Warum? Im Zeitalter des Klimawandels und im Kampf gegen den CO2-Ausstoß ist das Fliegen unter anderem dank der "Fridays-For-Future-Bewegung" nämlich ein absolutes No-Go geworden. So fordern unsere sog. Volksvertreter auf Inlandsflüge gänzlich zu verzichten und stattdessen mit der Deutschen Bahn zu fahren. Selbst Greta Thunberg fährt ausschließlich Bahn und demnächst über den Atlantik nach New York der Umwelt zuliebe sogar mit dem Segelboot statt mit einem Kreuzfahrtschiff - aber nicht mit einem Schlauchboot oder gar mit unserer überaus teuren Gorch Fo(u)ck.
Wofür brauchen wir da noch einen BER-Hauptstadtflughafen? Berlin hat doch immer noch den Flughafen Tegel. Und außerdem sollte wegen des Klimawandels meines Erachtens der superschnelle Transrapid wieder ein flächendeckendes Thema für und in Deutschland werden, zumal er doppelt so schnell wie ein ICE der Deutschen Bahn ist. Eigentlich sollte der BER-Hauptstadtflughafen deshalb als "Der Unvollendete" und als Weltkulturerbe einer verfehlten und überholten Klimapolitik in die Geschichte eingehen. Wie auch z. B. Nord Stream 2 - die zusätzliche Gaspipeline von Russland durch die Ostsee nach Deutschland - und in diesem Zusammenhang auch der überaus umweltschädliche Transport von Frackinggas aus den USA über den Atlantik mit Tankschiffen nach Deutschland, weil wir ja sowieso aus den fossilen Brennstoffen Erdgas, Erdöl, Benzin und Diesel ganz aussteigen wollen.
Deutschland soll doch laut der GroKo 4.0 demnächst klimaneutral werden und will deshalb nur noch erneuerbare und umweltfreundliche Energien fördern und produzieren. Wie passt das alles zusammen? Viele "Möchtegern-Politiker" wollen sogar früher aus der Braunkohle aussteigen und als Übergang wieder die Laufzeiten der Atomkraftwerke verlängern. Dabei haben doch alle bei der Rekordhitze in Deutschland gesehen, dass wir die Brennstäbe der AKW nicht mit warmen Wassern kühlen können.
Roland Klose, Bad Fredeburg
Teilen, Hinweis der Redaktion, Kommentieren und Bewerten in den sozialen Netzwerken und in der Bürgerredaktion: