Briefportoerhöhung: Frank Ap(p)el hat ein Pferd getreten! (gedruckt)
- von Roland Klose
- Zugriffe: 1938
Den Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Post AG, Frank Ap(p)el, hat ein Pferd getreten. Warum? Das Briefporto soll ab Sommer 2019 von 0,70 bis auf 0,90 Euro steigen, obwohl es im Sauerland einen grandiosen Post-Skandal gibt, wo tausende Briefe und Pakete ausgeraubt in Sundern im Müllcontainer gefunden wurden. Die fadenscheinige Begründung für die unverschämte Briefportoerhöhung lautet, weil immer weniger Bürger Briefe schreiben und versenden lassen. Aufgrund dieses Arguments müssten dann laut Appel die Postgebühren für Päckchen und Pakete erheblich gesenkt werden, weil der Online-Handel mächtig boomt. Das ist aber nicht so.
Also alles nur Fake News und Volksverarsche? Natürlich, denn auch in meinem Wohnort in 57392 Bad Fredeburg werden mittlerweile Briefe, Päckchen und Pakete gemeinsam von einem Postboten zugestellt - statt bisher von zwei Postboten kurz hintereinander in zwei verschiedenen Postautos. Eine erhebliche Kostenersparnis, die auch nicht an die Kunden weiter gegeben wird.
Warum dann die drastische Briefportoerhöhung? Wegen der Gewinnmaximierung und zwecks Selbstbefriedigung der Aktionäre. Deshalb darf in meinen Augen die Bundesnetzagentur auf gar keinen Fall die gewünschte Portoerhöhung Appels genehmigen.
Außerdem gibt es bei der Deutschen Post AG noch großes Einsparpotential. So stellen mittlerweile viele ehemalige Schalterbeamte nach der Schließung unzähliger Postfilialen Briefe, Päckchen und Pakete zu, die für diesen Job überbezahlt und überqualifiziert sind. Die Serviceaufgaben der geschlossenen Postfilialen übernehmen nicht nur bei uns in Schmallenberg und Bad Fredeburg zwei Lebensmittelläden, die aber mit der Geschäftsbeziehung zur Deutschen Post so unzufrieden sind, dass sie diese bereits im März 2019 beenden werden.
Was soll also Appels unverschämte Briefportoerhöhung? Als ehemaliger Materialwirtschaftsleiter und Einkäufer und heutiger Rentner hätte ich Frank Appel damals ausgelacht und seine Portoerhöhungsforderung gleich aus o. a. Gründen in eine zu verhandelnde Portosenkungsforderung umgemünzt. Deshalb mein Tipp an Herrn Appel: "Gewährleisten Sie erst einmal die ordnungsgemäße Zustellung von Briefen und Paketen. Machen Sie Ihre Hausaufgaben, bevor Sie überhaupt an eine Briefportoerhöhung denken!"
Roland Klose, Bad Fredeburg
- Hinweis der Redaktion: Dies ist ein ungekürzter, unzensierter Originalleserbrief. Die Bürgerredaktion ist neutral. Verantwortlich für den Inhalt (auch der Kommentare) ist ausschließlich der Autor. Gedruckter Text ist farbig. Bewerten am Ende des Beitrags. INFO zum Autor, auch alle seine weiteren Artikel: klicken Sie bitte oben bei den Schlagwörtern den Namen des Autors. Ende des Hinweises.