Die gellenden Todesschreie der Automobilindustrie
- von Otfried Schrot
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Stellungnahme des Leserbriefschreibers: Der Mann hat nichts begriffen. Die Politik hat den Klimawandel nicht erfunden, um die Industrie zu ärgern und die Aktionäre der Autoindustrie bei der Einsammlung ihrer Dividenden zu stören. Wenn wir unseren Lebensraum – zu dem auch die Atmosphäre gehört – zerstören, dann wird auch das Leben und damit die Menschheit zugrunde gehen. Dann wird niemand mehr ein Auto kaufen – auch dann nicht, wenn immer mehr Naturkatastrophen als Folge des Klimawandels Straßen und Wege unpassierbar machen wie gerade in Mallorca. Selbst wenn es den Klimawandel nicht gäbe, könnten wir mit der Autoproduktion nicht beliebig fortfahren, denn mehr Autos erfordern mehr Straßen und mehr Parkplätze. Wenn wir aber fortfahren mit der Bodenversiegelung durch Asphalt und Beton, um Platz für unsere lieben Autos zu schaffen, dann wird Mutter Erde eines Tages nicht mehr atmen können und die natürlichen Kreisläufe werden in unerträglichem Maße gestört werden mit einer Zunahme von Überschwemmungen, weil das Wasser nicht mehr weiß wohin.
Empfehlung an die Automobilindustrie: Wenn Sie an der Spitze des Fortschritts und der Wettbewerbsfähigkeit bleiben wollen, dann stellen Sie sich ganz schnell auf die vom Europaparlament geforderten 40% Verringerung des Kohlendioxid – Ausstoßes bis 2030 ein, sonst ziehen andere an Ihnen vorbei und machen das große Geschäft. Beispiel: Ab 2030 dürfen in Dänemark keine Benziner und Diesel mehr verkauft werden. Wenn die deutsche Automobilindustrie stur bleibt, wird sie zum Schlusslicht werden. Im Übrigen, meine Herren Chefs in der Automobilindustrie, der Tag wird kommen, an dem auf der Erde kein Platz für weitere Autos mehr ist, und dann werden Sie sich mit der Lösung abfinden müssen, die Singapur bereits gefunden hat: ein neues Auto nur noch gegen ein verschrottetes Auto! Otfried Schrot
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