Donald Trump hat es verstanden, den Scheinwerferkegel der öffentlichen Aufmerksamkeit voll auf die wenigen Atombomben des „kleinen Kim“ zu richten, während von den anderen 14920 Atomsprengköpfen in den Händen von acht Staaten kein Mensch redet. Vom scheinheiligen Atomwaffensperrvertrag von 1968, in welchem sich die Atommächte einmal verabredet hatten, alle Atomwaffen abzuschaffen, ist ohnehin keine Rede mehr. Genau so wenig davon, dass alle Mitgliedsnationen der UNO in der Präambel der Charta der Vereinten Nationen – auch Deutschland – ihren Völkern einst versprochen haben, „künftige Generationen vor der Geißel des Krieges zu bewahren“. Leider ist es so, dass sich in der Regel die Nachfolger der Unterzeichner „völkerrechtlich bindender Verträge“ nicht an diese Verträge halten und sie, wie Donald Trump, „kündigen“, genauer gesagt: „brechen“. Wir werden es schon noch schaffen, mit der Kombination von „öffentlicher Profitgier“ (Produktion, Verkauf, Export und Kriegseinsatz von Waffen) und „öffentlicher Schlamperei“(Vernachlässigung der Pflege unseres Lebensraumes durch zunehmende Vermüllung zu Lande und zu Wasser so wie durch die gezielte Zerstörung durch Kriege) uns selber und unseren Lebensraum an den Rand des Ruins zu führen. Die Konferenz von Singapur hat einerseits einen Hoffnungsschimmer erzeugt, andererseits hat Trump der Welt Sand in die Augen gestreut. Die USA sind und bleiben der größte Waffenexporteur der Welt und die größte kriegführende Macht der Welt! Zu Donald Trumps Persönlichkeit: der Mann will keine Kooperation und keine Kompromisse, er fordert Unterwerfung! Solange die von den Regierungen unterstützte und mit Gesetzen geförderte öffentliche Profitgier, die darin besteht, mit opulenten Waffenexporten am Elend der Welt gut zu verdienen, ein größeres Gewicht hat als der organisierte Wille zum Frieden als Voraussetzung für das globale Überleben, wird die Menschheit über dem Abgrund der Selbstvernichtung hängen. Donald Trump und Emmanuel Macron setzen sich z.B. persönlich für den Verkauf der Produkte heimischer Rüstungsfirmen im Ausland ein.
Dieser Zustand kann nur überwunden werden durch die Schaffung einer für alle Regierungen, Gruppen und Individuen verbindlichen geschützten und durchgesetzten Weltordnung – mit einer Regelung für die gewaltfreie Lösung internationaler Konflikte – in Gestalt einer Weltverfassung als völkerrechtlichem Nachfolgeinstrument für die inzwischen obsolet gewordene Charta der Vereinten Nationen. Nur dann kann aus der „Verheißung von Singapur“ eine „Erfüllung für die Welt“ werden! Otfried Schrot
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