Der britische Schriftsteller George Orwell hat in seinem von 1946 bis 1948 geschriebenen und 1949 veröffentlichten Roman "
1984" einen sich über die ganze Welt erstreckenden diktatorischen Überwachungsstaat beschrieben, der das Leben der Weltbürger bis in den letzten Winkel ihrer Schlafzimmer hinein kontrolliert. Die Terrorregimes Hitlers, Stalins und Mussolinis haben ihm den Stoff für seinen Roman geliefert. Seit dem Erscheinen dieses Buches ist der Weltstaat ein unanständiges Thema, über welches man nicht redet, und wenn ausnahmsweise doch, dann nur in Verbindung mit dem Begriff „Utopie“, und zwar im abfälligen Sinne. Wir werden den Weltstaat bald dringend benötigen
. Auszug aus den Medien: „Bali hat ein riesiges Abfallproblem: am Kuta – Strand im südlichen Teil der Insel, sammelt ein Reinigungstrupp, bestehend aus 700 Mann, jeden Tag rund 100 Tonnen Plastikmüll, den dann 35 Lastwagen abtransportieren. Die Abfallkrise ist derzeit so schwer, dass die indonesische Regierung den Notstand ausgerufen hat.“ Ende des Zitates. Machen wir uns nichts vor: das Problem Balis ist das Problem des Planeten! Wir verdrängen es nur deshalb, weil, sobald die Abfälle, die wir erzeugen, von unseren Flüssen ins Meer transportiert worden sind, sie auch unseren Augen entschwunden sind. Sie vergiften aber langsam aber sicher die Weltmeere. Die Nahrungskette des Menschen beginnt aber bei und mit den Pflanzen und Tieren im Meer. Die Wissenschaft sagt:“Alles Leben ist aus dem Meer gekommen.“Eines Tages wird sie sagen müssen: „Wenn wir so weiter machen, wird der Tod der Menschheit aus dem Meer kommen!“ Keine einzige Regierung fühlt sich aber für die Ozeane verantwortlich. Die Rettung der Menschheit kann nur von einer noch zu schaffenden Organisation kommen, der wir die Gesamtverantwortung – und auch die Geldmittel – übertragen, um die Meere zu reinigen, die Atmosphäre sauber zu halten und den Boden, der uns die Nahrung liefert, frei von Giften zu halten. Wir brauchen den Weltstaat – nicht im Sinne von George Orwell, um in unseren Schlafzimmern Spionage zu treiben – sondern im Sinne einer
Dienstleistungsagentur, die im Auftrage der Regierungen der Welt – die in ihrer Zerstrittenheit an dieser Aufgabe scheitern - das Überleben der Menschheit sicherstellt. Möge diese Überzeugung sich möglichst schnell verbreiten, bevor es zu spät ist. Otfried Schrot
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