Donald Trump kann nicht weg diskutieren, dass viele seiner Reden während des Wahlkampfes Aufstachelungen zum Hass gewesen sind. Dafür bekommt er jetzt die Quittung. Es dürfte ihm nun dämmern, dass ein Staatschef mehr können muss als eine gesellschaftliche Gruppe gegen eine andere aufzuhetzen. Diese Methode zerreißt eine Gesellschaft und führt im schlimmsten Fall zu einem Bürgerkrieg. Der Präsident, der eines Tages nach Donald Trump kommen wird, wird viele Trümmer wegzuräumen haben – hoffentlich nicht die eines Krieges. Möge er ein Brückenbauer sein, ein Brückenbauer zwischen den Schwarzen und den Weißen, ein Brückenbauer zwischen den Reichen und den Armen und ein Brückenbauer zwischen den Befürwortern und den Gegnern der staatlichen Krankenversicherung – und vor allem ein Brückenbauer zu seinen Gesprächspartnern in aller Welt. Möge er so viel Würde aufbringen, dass er sich zu schade dazu ist, jeden Rülpser in seinem Innenleben per Twitter den Ratten und Mäusen in der Gosse mitzuteilen! Möge er auch einmal etwas für sich behalten können! Auch das gehört zur Würde. Möge er Augenmaß für Tun und Lassen haben! Möge er oder sie ein Mann oder eine Frau sein, zu dem oder zu der die Welt aufschauen kann! Nach dem Ende der Ära Trump werden Millionen das Bedürfnis haben, endlich wieder einmal zu einem amerikanischen Präsidenten achtungsvoll aufzublicken. Otfried Schrot