Der türkische Staatspräsident Erdogan hat viele Gemeinsamkeiten mit Donald Trump. Eine davon ist die Freude an der ausgiebigen und zeitaufwändigen Beschäftigung mit Details, während wichtige Dinge zurückgestellt werden. Neuestes Beispiel: Am Jahrestag des Putschversuchs kündigt der türkische Präsident an, vor Gericht soll es eine Kleiderordnung «wie in Guantanamo» geben. Er hat eine Kleiderordnung für Angeklagte festgelegt, die im Zuge des gescheiterten Putschversuchs im vergangenen Jahr vor Gericht erscheinen müssen. Für die Verdächtigen werde es zwei Arten von brauner Kleidung geben, sagte er am Samstag bei der Eröffnung eines Stadions in der östlichen Provinz Malatya. Jene, die den Putsch mutmaßlich geplant hätten, sollten Overalls tragen. «Terroristen» würden in Jacken und Hosen vorgeführt. Niemand solle mehr vor Gericht mit Kleidung erscheinen, die er selbst ausgewählt habe. Kommentar des Leserbriefschreibers: Erdogan hat etwas Wichtiges vergessen: jedem Angeklagten sollte die Anzahl der Jahre vorn auf das Oberhemd gedruckt werden, zu denen er nach dem Prozess verurteilt werden soll. Das erspart den Richtern die geistige Anstrengung der Urteilsfindung und ermöglicht Aburteilungen im Fließbandverfahren. Otfried Schrot
Die ersten Anzeichen des Wahnsinns
- von Otfried Schrot
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