Es ist schon erstaunlich, dass die Mondfahrernation noch im Jahre 2017 solche Schwierigkeiten hat mit einer gesellschaftlichen Einrichtung, die in Deutschland schon zu Bismarcks Zeit geregelt wurde, nämlich am 1. Dezember 1884 : die gesetzliche Krankenversicherung. In den USA, deren Bevölkerungsmehrheit keine Einmischung des Staates in das Leben der Bürger will, haben die Ärmsten in der Gesellschaft, die sich keine private Krankenversicherung leisten können, lange unter dieser unsolidarischen Haltung gelitten – bis Obama kam. Er schuf mit „Obamacare“ die Grundlage für eine staatlich gesicherte Krankenversicherung der Ärmsten. Die Republikaner haben zu diesem Gesetz stets die gleiche Distanz gehabt wie der Teufel zum Weihwasser. Nach seiner Wahl zum Präsidenten der USA machte sich Donald Trump, der ganz offensichtlich einen persönlichen Hass auf seinen Vorgänger empfindet, daran, dessen komplettes Werk wieder abzubauen. Die amerikanische Nation muss sich fragen, ob es Sinn macht, dass das Aufbauwerk eines Präsidenten, der in acht Jahren ein Gehalt von 3 200 000 Dollar verdient hat, vom Nachfolger für ein Achtjahresgehalt von ebenfalls 3 200 000 Dollar wieder demontiert wird. Welchen Sinn macht das? Die amerikanische Gesellschaft muss sich außerdem fragen, ob es in ihr überhaupt eine Solidarität der Reichsten mit den Ärmsten gibt. Der Milliardär Donald Trump kann sich jede Operation leisten. Die Frage, was mit denen ist, die keinen Job haben, scheint ihn nicht zu quälen. Zum Glück hat sich Donald Trump bei seinem zweiten Versuch, die Abschaffung von Obamacare durch den Kongress zu bringen, an dem „Eisenfresser“ McCain die Zähne ausgebissen. Möge es dabei bleiben! Möge er bei der Finanzierung seines nächsten großen Projektes, der Mauer an der Grenze zu Mexiko, ebenfalls „auf den Bauch“ fallen! Otfried Schrot
Obamacare
- von Otfried Schrot
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