„Den Anfang eines Krieges planen die Generalstäbe, das Ende der Kriegsgott Mars.“ Das gilt für alle, die von siegreichen und glorreichen Kriegen träumen. Kein politischer Führer, der einen Krieg plant, weiß, ob er am Ende desselben an der Spitze seiner Armee durch die feindliche Hauptstadt marschiert oder ob er aufgehängt wird oder gezwungen wird, eine Giftkapsel zu schlucken. Donald Trump und Kim Yong Un haben beide zu verschiedenen Zeitpunkten ihre Bereitschaft erklärt, mit dem jeweils anderen zu reden. Es wäre Sache des Generalsekretärs der Vereinten Nationen gewesen, die Zusammenkunft zu vermitteln, aber der hat die günstige Gelegenheit ungenutzt verstreichen lassen. Nun ist Kim Yong Un so intensiv mit immer neuen Raketentests beschäftigt, dass er darüber sein Frühstück zu vergessen scheint. Sein chronischer Hass gegen die USA scheint sich bis zur Besessenheit zu steigern. Nehmen wir einmal an, es gelingt ihm, San Francisco mit einer Interkontinentalrakete mit nuklearem Sprengkopf auszulöschen – wozu überhaupt? – wird er danach einen militärischen Sieg über die USA mit dem Einmarsch nordkoreanischer Truppen in Washington krönen können? Wahrscheinlicher ist die militärische Auslöschung Nordkoreas. Das Nebenprodukt könnten aber auch militärische Reaktionen Chinas und Russlands sein, denen die militärischen Maßnahmen der USA gegen Nordkorea zu weit gehen. Die USA, Russland und China verfügen gemeinsam über ca. 15000 Atomsprengköpfe. Dann „Gute Nacht, Menschheit!“ Bittere Erkenntnis: die Sicherheitsarchitektur der Welt ist heute noch genau so brüchig wie am Tage der Ermordung des österreichischen Thronfolgers Franz Ferdinand und seiner Frau am 28. Juni 1914 in Serajewo, als ein „durchgeknallter Student“ mit seiner Pistole ein globales Inferno auslöste, dem 18 Millionen Menschen und fast alle Monarchien Europas zum Opfer fielen. Ein Einzelner kann auch heute immer noch das Tor zur globalen Vernichtung aufstoßen! Die Verantwortungsträger der Welt haben seit 1914 nichts Entscheidendes getan, um eine robustere globale Sicherheitsarchitektur zu schaffen! Die Schaffung der Charta der Vereinten Nationen war reine „Augenauswischerei!“Sie wird die Welt vor gar nichts bewahren. Ein wesentlich stabileres Völkerrecht muss her, dem sich alle unterordnen, die Mächtigsten ebenso wie die Ohnmächtigsten, die Reichsten ebenso wie die Ärmsten, die Verlogensten ebenso wie die Ehrlichsten. Der Geheimcode für das Überleben der Menschheit heißt „Solidarität“, sonst gehen wir alle „zum Teufel“!Der Generalsekretär der Vereinten Nationen sitzt an der richtigen Stelle, um den Impuls in die Welt hinaus zu senden, der erforderlich ist, dieses überlebensnotwenige Projekt anzustoßen! Otfried Schrot, Autor des Buches „Zwanzig Appelle eines Zornigen an die Welt oder der Ersatz für den Krieg“
Der fleißige und tüchtige Kim Yong Un
- von Otfried Schrot
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