Emmanuel Macron hat die Einsetzung eines europäischen Finanzministers gefordert. Recht so.
Der Leserbriefschreiber fügt hinzu: nicht nur den, sondern ein komplettes europäisches Kabinett unter einem europäischen Regierungschef, der über sich einen Präsidenten der Europäischen Union hat, damit Europa endlich einmal für Otto Normalverbraucher klar erkennbare Konturen bekommt und damit die Unlust schwindet, zu den Europawahlen zu gehen, die zwar zu einer neuen Zusammensetzung des Europäischen Parlamentes führen, aber in keinem Falle zu einer europäischen Regierung, weil die nationalen Regierungen das letzte Quentchen Macht nicht abgeben wollen, welches zu einem „Europa mit Konturen“ führen würde.
Die Europäische Kommission, die „Ersatzregierung“, deren Zusammensetzung von den nationalen Regierungen festgelegt wird, wird scheinheilig als „Hüterin der Verträge“ bezeichnet. In Wirklichkeit passt sie darauf auf, dass sich das Europäische Parlament nicht zu selbständig macht.
Dieser Zustand der ständigen Halbheit macht den europäischen Apparat für Otto Normalverbraucher zu etwas Undurchschaubarem, was Europamüdigkeit erzeugt hat.
Der Leserbriefschreiber wünscht Emmanuel Macron einen durchschlagenden Erfolg. Möge er nicht nur zu einem europäischen Finanzminister, sondern auch zu einem vom Europaparlament gewählten europäischen Regierungschef mit einem kompletten europäischen Kabinett mit allen üblichen Ressorts führen, der auch nur dem europäischen Parlament verantwortlich ist!
Möge die Europäische Kommission sich künftig auf eine Rolle beschränken, welche der des deutschen Bundesrates vergleichbar ist! Möge dann die Befugnis des europäischen Parlamentes endlich über die Festlegung der Krümmung einer Banane hinausgehen.
Dann werden die Europäer auch wieder Lust haben, zu den Europawahlen zu gehen!Möge aus dem diffusen Europa endlich ein Europa mit klaren Konturen werden!
Otfried Schrot