Donald Trump, geboren am 14. Juni 1946,Geert Wilders, geboren am 6.9.1963, Marine Le Pen, geboren am 5. August 1968, Frauke Petry, geboren am 1. Juni 1975, fehlt etwas Wichtiges: die Leiderfahrung des Krieges, der Zusammenbruch einer alten Ordnung, die keine war, als die Idee des Nationalismus im Hagel der Bomben und Granaten zusammenbrach, das Erlebnis des grenzenlosen Entsetzens, das aus der Katastrophe erwächst. Sonst würden die vier ihre Finger von nationalistischen Träumereien lassen. Nun sind sie angetreten, mit der einfältigen Gläubigkeit der Ahnungslosen alten Wein in neuen Schläuchen zu verkaufen. Es ist gut, dass die Gegenbewegung „Pulse of Europe“ entstanden ist, besser noch wäre „Pulse of the World“. Ein einziger Kriegstag im 2. Weltkrieg, der 6. Juni 1944, der Tag der Landung der Alliierten in der Normandie, produzierte 12000 Tote, Amerikaner, Deutsche, Engländer, Franzosen – und zahllose Witwen und Waisen. Donald Trump sollte nicht so viel „twittern“, sondern der Frage nachgehen, wie viel Unheil der Nationalismus in der Weltgeschichte schon angerichtet hat. Zum endgültigen Abschied vom Nationalismus fehlt in Europa aber noch etwas: das von den europäischen Bürgern gewählte europäische Staatsoberhaupt und der vom europäischen Parlament gewählte europäische Regierungschef mit dem von ihm selbst ernannten Kabinett. Die europäischen Regierungen müssen über ihren Schatten springen und noch ein bisschen mehr Europa in Brüssel zulassen als sie es bisher getan haben. Otfried Schrot
Was den Rechten fehlt und was Europa fehlt
- von Otfried Schrot
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