Zitat aus den Medien: Der neue US-Präsident wird Deutschland spüren lassen, dass die Nato mehr Geld im Kampf gegen den IS erwartet. Das wird für den Bundeshaushalt drastische Folgen haben. In Form von Milliarden-Verschiebungen. Rund 75 Prozent der Verteidigungsausgaben des Bündnisses stammen von amerikanischen Steuerzahlern. Das wird die neue US-Administration zu Recht nicht länger akzeptieren. Die Zeit der Sonntagsreden ist vorbei. Und allen voran wird Deutschland Trumps Forderung zu spüren bekommen: Im Bundeshaushalt wird es künftig bisher unvorstellbare Milliarden-Verschiebungen zugunsten der Verteidigungsausgaben geben. Ende des Zitats. Antwort: Nein, so nicht! Deutschland ist nicht der „gehorsame Diener der USA!" Deutschland springt nicht, wenn Trump pfeift! Die Amerikaner sind seit eh und je Meister in der Auffindung und Erfindung von Kriegsgründen gewesen, wie dem Dritten Golfkrieg. Nun sorgt Donald Trump mit seinen dümmlichen Einwanderungsbestimmungen für Moslems dafür, dass der „Islamische Staat“ wahrscheinlich tausendfachen Zulauf bekommen wird und die nächsten Bombenattentate nicht lange auf sich warten lassen werden. Dann wird Trump selbstverständlich die NATO, die er gerade noch als „obsolet“ bezeichnet hat, zu Hilfe rufen, damit sie mit Soldaten und Geldmitteleinsatz gegen den durch die Trump´schen Dummheiten immer mächtiger werdenden „Islamischen Staat“ zu Felde zieht. Das kann ein „Hundertjähriger Krieg“ werden wie in Afghanistan. Ich richte an Jean Claude Juncker, den Chef der Europäischen Kommission, den folgenden Appell: erheben Sie bei Ihrem Treffen mit Donald Trump die Forderung, dass die Europäische Union ab sofort bei der Formulierung der weltpolitischen Ziele der USA im „Küchenkabinett“ des Weißen Hauses ein Mitspracherecht erhält! Europa ist nicht bereit, seine Soldaten und sein Geld für im Weißen Haus „ausgebrütete Kriege“ zu opfern, an denen Europa kein Interesse hat. Fordern Sie Trump auf, darauf zu verzichten, die Unsitte seines Vorgängers Bush wieder aufzunehmen, die NATO – Verbündeten als „Koalition der Willigen“, genauer gesagt der „Willfährigen“ zu betrachten! Machen Sie Trump klar, dass für Europa nur Begegnungen auf Augenhöhe mit den USA in Frage kommen! Wenn dem amerikanischen Präsidenten nichts Besseres einfällt, als in die Welt hinaus zu brüllen „Amerika zuerst!“, dann sollten wir souverän zurück brüllen: „No, Sir, für uns gilt: Europa zuerst!“ Eine Grobheit ist die andere wert! Otfried Schrot