Der Amtseid des Präsidenten der Vereinigten Staaten lautet: Ich schwöre feierlich, dass ich das Amt des Präsidenten der Vereinigten Staaten getreu ausüben und die Verfassung der Vereinigten Staaten nach besten Kräften bewahren, schützen und verteidigen werde. Donald Trump hat seinen Amtseid gebrochen, bevor er überhaupt sein Amt angetreten hat: er hat das weibliche Geschlecht beleidigt, er hat das Volk gespalten zwischen dem politischen Führungsapparat, „denen in Washington“, die in Saus und Braus leben – zu denen er selber allerdings auch gehört – und den Armen auf dem Lande, die große Not leiden. Er hat mit dem Satz „Amerika zuerst“ eine Ellenbogenpolitik angekündigt, welche die USA vom Rest der Welt isolieren wird, er hat den Bau einer Mauer an der Grenze zu Mexiko angekündigt, mit der er ganz Lateinamerika gegen sich aufbringen wird. Er hat mit der Ankündigung, Amerika wieder aufbauen zu wollen, seinem Vorgänger Barack Obama unterstellt, dass der das Land in Trümmer gelegt hat. Er hat mit der Ankündigung, die amerikanische Botschaft in Israel von Tel Aviv nach Jerusalem verlegen zu wollen, die Grundlage für einen handfesten, möglicherweise nuklearen Nahostkrieg geschaffen. Die Liste seiner gefährlichen Absichten ist genauso endlos wie die Liste seiner Versprechungen, mit der er die Erwartungen der zu kurz gekommenen Bürger in der amerikanischen Gesellschaft in „Himmelshöhen“ gehoben hat. Der unbesonnene Mann, der eine ausgeprägte Begabung hat, sich „Feinde zu Hauf“ zu verschaffen, ist voller innerer Spannungen. Sein Hass ist genau so groß wie sein Selbstwertgefühl gering, das so verletzlich ist wie ein Luftballon durch den Einstich einer Nadel, so dass er sich für jede vermeintliche Beleidigung mit einem „Tweet“ rächen muss. Eine Kollision zwischen den Cholerikern und Atomwaffenbesitzern Kim Yong Un und Donald Trump könnte sehr schnell zur Vernichtung der Menschheit führen, es sei denn, besonnene Berater fallen den beiden in den Arm, bevor sie auf den „roten Knopf“ drücken. Der Slogan „Amerika zuerst“ kommt einer Aufkündigung der eingegangenen Bündnisverpflichtung zur Solidarität innerhalb der NATO gleich. Deutschlands Politiker sollten darüber nachdenken, wie sicher wir in der NATO noch sind, wenn ein so unbesonnener Choleriker wie Donald Trump an der Spitze des nordatlantischen Bündnisses steht. Otfried Schrot
Arbeit für einen Psychotherapeuten
- von Otfried Schrot
- Zugriffe: 1884
- Hinweis der Redaktion: Dies ist ein ungekürzter, unzensierter Originalleserbrief. Die Bürgerredaktion ist neutral. Verantwortlich für den Inhalt (auch der Kommentare) ist ausschließlich der Autor. Gedruckter Text ist farbig. Bewerten am Ende des Beitrags. INFO zum Autor, auch alle seine weiteren Artikel: klicken Sie bitte oben bei den Schlagwörtern den Namen des Autors. Ende des Hinweises.