In Paris hat eine weitere Nahostkonferenz mit Teilnehmern aus nahezu 70 Staaten stattgefunden, allerdings ohne Vertreter der Israelis und der Palästinenser, welche die abwesenden Konfliktparteien aufgefordert hat, in direkten Gesprächen eine Zwei – Staaten – Lösung zu finden. Israel hat die Konferenz bereits als nutzlos bezeichnet. Der zukünftige amerikanische Präsident hat mit der Begabung des Instinktlosen die Verlegung der US – Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem angekündigt. Man kann ebenso gut ankündigen, ein brennendes Zündholz in ein Benzinfass zu werfen. Schließlich verfügt auf jüdischer Seite der Staat Israel und auf arabischer Seite der Staat Pakistan über Atomwaffen. Man kann sich also unschwer vorstellen, wohin die Eskalationsspirale zweier sich mit Atomwaffen bedrohender nahöstlicher Kraftmeier führen wird. Dabei gibt es durchaus nach Versöhnung zwischen Juden und Arabern strebende innergesellschaftliche Kräfte im Nahen Osten. Der Leserbriefschreiber macht die folgenden Vorschläge für die Lösung des Nahostkonfliktes, um zu verhindern, dass nach einem israelisch arabischen – Atomkrieg der ganze Nahe Osten nur noch eine nuklear strahlende Wüste ist, in der keine Maus mehr lebt: 1.Einsetzung eines neutralen Konferenzleiters als Vorsitzender einer Arabisch – Jüdischen Gründungskonferenz für die Vorbereitung und Durchführung einer Zwei – Staaten – Lösung. Jeder zehnjährige Knirps weiß, dass ein Fußballspiel oder ein Boxkampf ohne Schiedsrichter oder Ringrichter damit enden würde, dass alle Spieler früher oder später ins Krankenhaus eingeliefert würden. Die 70 Pariser Konferenzteilnehmer haben sich der Illusion hingegeben, dass „direkte“ Verhandlungen zwischen Juden und Araber in einem Konferenzraum nicht in einer Schlägerei enden würden. Nein, es muss eine Autorität her, die eine solche Konferenz steuert, damit die Wogen der Erregung nicht zu einer Orgie des Hasses auflaufen. 2.Ersatz Benjamin Netanjahus durch einen hassfreien flexiblen jüdischen Politiker. 3.Beschluss, den israelischen Siedlungsbau mit dem Bau von Häusern für „Zwillingsfamilien“ fortzusetzen: je eine jüdische und eine arabische Familie beziehen ein „Zwillingshaus“ und begründen eine Familienpatenschaft, in deren Rahmen die beiden Familienoberhäupter einander geloben, die Zwillingsfamilie genauso so zu beschützen wie die eigenen Familie. Dieses Baumodell wird langfristig zu einem freundschaftlichen Zusammenwachsen von Juden und Arabern führen. Der Leserbriefschreiber hat diesen Vorschlag schon vor Jahren an eine israelische Zeitung geschickt, ohne eine Antwort zu erhalten. 4. Verbreitung der „Hand – in – Hand – Schulen für jüdisch – arabische Erziehung“ sowohl in Israel als auch in den Palästinenser – Gebieten 5.Verbreitung der „Jerusalemer Jugend – Chöre“ (Jerusalem Youth Chorus“) sowohl in Israel als auch in den Palästinenser – Gebieten.6. Verbreitung des Gesellschaftsmodells „Palästinensisch – Israelisches Friedenscamp „Seeds of Peace“ (Aussaat des Friedens)7.Verzicht der USA auf die Verlegung der US – Botschaft in Israel von Tel Aviv nach Jerusalem.Zwei Empfehlungen zum Schluss. 1. An Donald Trump: Herr Präsident, gehen Sie mit dem Nahen Osten so vorsichtig um wie ein Soldat mit einer entsicherten Handgranate, sonst „fliegt Ihnen das Ding um die Ohren!“ 2. An Benjamin Netanjahu: Im Namen der ungeborenen jüdischen und arabischen Kinder, die von Ihrem Hass und dem Ihrer Anhänger noch nichts wissen, gehen Sie in den Ruhestand! Sie sind für die Gestaltung einer friedlichen Zukunft zwischen Juden und Arabern völlig ungeeignet!
Otfried Schrot