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Die Dritte Brigade der Vierten Infanterie-Division aus Fort Carson in Colorado verstärkt Europas Ostgrenzen. Die Maßnahme ist eine Ergänzung der westlichen Sanktionen gegen Russland als Folge der Besetzung der Krim. Die NATO – Verbündeten tragen die Aktion mit, Deutschland als „militärischer Hausmeister“. Als die USA und Großbritannien den völkerrechtswidrigen dritten Golfkrieg geführt haben, ohne Zustimmung des  Weltsicherheitsrates und gestützt auf eine Lüge von den nicht vorhandenen Massenvernichtungswaffen Saddam Husseins, haben die NATO – Staaten keinesfalls  Sanktionen gegen die USA und Großbritannien verhängt. Vielmehr laufen die Straftäter George W. Bush und Tony Blair immer noch frei herum, statt dass sie dem Internationalen Strafgerichtshof zur Aburteilung überstellt werden. Wenn die Staatsoberhäupter und Regierungschefs der osteuropäischen Staaten etwas mehr Hirn hätten als für den Blick zurück in Zorn und Furcht und für das hysterische Geschrei nach einer militärischen Verstärkung erforderlich ist, dann könnten sie im  Interesse der ungeborenen Kinder in den Bäuchen ihrer Frauen gemeinsam einen Ausflug nach Moskau unternehmen und Putin einen Deal vorschlagen: wir sind bereit, auf die Ansammlung von NATO – Streitkräften an unseren Ostgrenzen zu verzichten, wenn es uns gelingt,  mit Ihnen, Russland,  einen hieb – und stichfesten Freundschaftsvertrag abzuschließen, vor allem im Interesse der ungeborenen Generationen sowohl in Russland als auch in den osteuropäischen Nachbarstaaten. Bei der Realisierung dieser Idee gibt es jedoch zwei Probleme: Erstens: Wladimir Putins Begabung, Vertrauen zu erwecken oder gar Freunde zu gewinnen, ist sehr begrenzt. Zweitens: das strategische Interesse der USA, ewige Zwietracht zwischen Russland und Europa zu säen, weil man nur mit der Aufrechterhaltung der Spannungen in Europa die Auftragsbücher der amerikanischen Rüstungsindustrie füllen kann, dürfte unbegrenzt sein. Der Leserbriefschreiber bezweifelt, dass sich das unter dem Geschäftsmann Donald Trump ändern wird. Die Aktionäre der amerikanischen Rüstungsindustrie werden es zu verhindern wissen. Fazit: wir Europäer sollten endlich damit beginnen, innerhalb der NATO unsere eigenen Ostpolitik zu machen, vor allem wir Deutschen, weil wir kein Interesse daran haben können, dass zum dritten Male in einhundert Jahren deutsche Soldaten auf osteuropäischen Schlachtfeldern verbluten! Wir Deutschen sollten vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass im Weißen Haus ein „unberechenbarer Wackelkopf“ die Zügel ergriffen hat, der heute so und morgen so daher redet, doppelt darauf bedacht sein, dass wir nicht in militärische Abenteuer hineingezogen werden, von denen Deutschland keinen Nutzen hat.

Otfried Schrot

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