Die Fernsehsendung „Iran, der Wille zur Großmacht“ am 31. Mai um 20.15 Uhr im Fernsehsender Arte war wieder einmal wertvoller politisch historischer – Nachhilfeunterricht über die Methoden der USA im Umgang mit der Welt. Wer nicht so will wie die USA, wird mit Wirtschaftssanktionen belegt. Erst war der Iran an der Reihe, jetzt Russland. Dabei wird vergessen, dass der Zorn des iranischen Volkes auf die USA, der zu vielen amerikafeindlichen Äußerungen der iranischen Führer geführt hat, ziemlich präzise auf den Sturz des iranischen Premierministers Mohammed Mossadegh am 19. August 1953 durch die CIA und den britischen Geheimdienst zurückzuführen ist, der der Befriedigung der Ölgier der USA und Großbritanniens im Wege war. Zum Argwohn des Westens, der Iran strebe nach Atomwaffen, ist die Frage aufzuwerfen, was denn aus dem Atomwaffensperrvertrag von 1968 geworden ist. Er sollte der erste Schritt zur nuklearen Abrüstung sein. Stattdessen haben die Nuklearmächte nach einigen einvernehmlichen Vertragsänderungen die Atomwaffen modernisiert. Der Umgang des Westens mit dem Iran ist nach der Devise verlaufen:“Was wir Großen uns genehmigen, dürft ihr Kleinen noch lange nicht!“ Zur Beurteilung der Krimfrage verschweigen die USA und die Medien angelegentlich, dass die Krim 170 Jahre lang zu Russland gehört hat, bis der Ukrainer Nikita Chruschtschow 1954 in seiner Funktion als Generalsekretär der KDPSU eine Änderung verfügte. Fazit: wenn ein Staat nicht so will wie die USA, wird er entweder mit Wirtschaftssanktionen belegt oder die Regierung wird durch die CIA „aus dem Sattel gehebelt“ oder aber er wird mit Bombenteppichen „zur Raison gebracht“. Dabei kann dann auch einmal ein völkerrechtswidriger Krieg herauskommen wie der auf die Lüge von den nicht vorhandenen Massenvernichtungswaffen Saddam Husseins gestützte Dritte Golfkrieg des George W. Bush, zu dem die UNO ihre Zustimmung verweigerte. Ex – Präsident George W. Bush musste sich nur deshalb nicht vor dem Internationalen Strafgerichtshof verantworten, weil die USA das Statut über den Internationalen Strafgerichtshof vorsichtshalber gar nicht erst ratifiziert haben. Dem Leserbriefschreiber erscheint es so, dass die deutsche Nation in einem „milden politischen Halbschlaf“ hinter den USA „hertrottet“ – ihre Politiker vorneweg. Sollte der Choleriker Donald Trump Präsident der USA werden, dann werden – hoffentlich – nur flehende Gebete der deutschen Nation zum Herrn verhindern, dass uns die Mitgliedschaft in der NATO nicht zum Mühlstein wird, der uns in die Tiefe zieht. Otfried Schrot
Die USA und die Welt
- von Otfried Schrot
- Zugriffe: 1428
- Hinweis der Redaktion: Dies ist ein ungekürzter, unzensierter Originalleserbrief. Die Bürgerredaktion ist neutral. Verantwortlich für den Inhalt (auch der Kommentare) ist ausschließlich der Autor. Gedruckter Text ist farbig. Bewerten am Ende des Beitrags. INFO zum Autor, auch alle seine weiteren Artikel: klicken Sie bitte oben bei den Schlagwörtern den Namen des Autors. Ende des Hinweises.