Es ist ganz offenkundig, dass die USA Nordkorea zu einer Unbesonnenheit reizen wollen, um dann mit geballter amerikanischer Militärmacht Nordkorea „plattzumachen“. Es würde die Überzeugung des Leserbriefschreibers bestätigen, dass sich die Amerikaner eine Welt ohne Krieg nicht vorstellen können. Das Entstehen solcher abwegiger Gedanken würde schon die amerikanische Rüstungsindustrie verhindern. Sollte der Zweikampf zwischen den USA und Nordkorea tatsächlich mit Atombomben ausgetragen werden, ist mit beträchtlichen – wie die Amerikaner es nennen – „Kollateralschäden“ bei den Nachbarn und im Rest der Welt zu rechnen. Man verlässt sich in Washington einfach zu sehr darauf, dass der koreanische Großsprecher nicht zu dem fähig ist, was er androht. Und was ist, wenn die Geheimdienste sich irren? Und was ist, wenn der kleine „Gernegroß“ in Pyongyang die Nerven verliert und auf den roten Knopf drückt? Wie viele Menschen werden dann leiden müssen, weil zwei Generalstäbe sich in der Einschätzung des Gegners verkalkuliert haben? Es wird höchste Zeit, dass Präsident Obama einmal eine politische Tat begeht, die eines Friedensnobelpreisträgers würdig ist. Er sollte auf seine albernen Militärmanöver vor der koreanischen Küste verzichten und stattdessen die südkoreanische Ministerpräsidentin, Frau Park Geun-Hye, so wie den nordkoreanischen Staatschef Kim Yong Un nach Washington zu Friedensgesprächen einladen. Das Abschreiten der Front einer amerikanischen Ehrenkompanie auf einem roten Teppich an der Seite des US – Präsidenten wäre zweifellos Balsam für die Seele des ewig Verkannten aus dem Norden Koreas. Die Amerikaner sollten so weise sein, für die Verhinderung eines Atomkrieges einen roten Teppich zu opfern. Otfried Schrot
Der Große in Washington und der Kleine in Pyongyang
- von Otfried Schrot
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