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Ein großes internationales Rätselraten hat eingesetzt. Die ganze Welt bewegt die Frage, wie wir den Terror loswerden. Der Terror ist das Produkt des Hasses. Der Hass ist das Produkt verwundeter Seelen. Verwundete Seelen sind die Folge erlittener Ungerechtigkeit. Der tiefe Urgrund für den Terror ist die Ära des Kolonialismus, in welcher der weiße Mann glaubte, ihm gehöre die ganze Welt und er können damit machen, was er wolle. Zur Ära des Kolonialismus gehört die wirtschaftliche Ausbeute der orientalischen Welt, bei der auf die religiösen Gefühle der Orientalen keine Rücksicht genommen wurde. Es ist der Grundfehler der weißen Rasse seit dem Tage der Entdeckung Amerikas durch Christoph Kolumbus am 12. Oktober 1492  gewesen, Weltpolitik zur Machtmehrung und zur Profitmehrung zu betreiben ohne Rücksicht auf die Seelen der Menschen, die der weiße Mann bei seinem Vordringen angetroffen hat. Das Argument der Christianisierung war ein sauberer Strumpf auf einem  schmutzigen Fuß, das man getrost in den Mülleimer der Geschichte werfen kann. Die Ursache für den Terrorismus ist fehlender Respekt der Mächtigen vor den Ohnmächtigen gewesen! Sir Peter Ustinov hat die Situation mit dem folgenden Zitat beschrieben: „Der Krieg ist der Terrorismus der Reichen, der Terrorismus ist der Krieg der Armen!“ Der Leserbriefschreiber hat keine Stimme aus den USA vernommen, die da fragte: „Was haben wir im Umgang mit der Welt falsch gemacht, dass uns der 11. September 2001 passiert ist?“ Auch der seit 1947 ungelöste Konflikt zwischen Juden und Arabern im Nahen Osten hat inzwischen steinerne Mauern des Hasses produziert. Ich stelle das Problem in einfacher Form dar: der Terrorismus ist das Produkt des falschen Umganges von Menschen mit Menschen. Wie werden wir ihn los? Das ist gewiss keine Sache von 24 Stunden. Am Anfang steht das gute Beispiel. Wenn bei Tisch die Eltern mit ihren Tischsitten den Kindern mit gutem Beispiel vorangehen, werden wohlerzogene Kinder das Ergebnis  dieser Tischmanieren sein. Wenn die Eltern bei Tisch jedoch schmatzen, schlürfen und rülpsen, dann wird die Welt an den jungen Erwachsenen, die später Produkte dieser Erziehung sein werden, wenig Freude haben. Übersetzt: wenn die ständigen Mitglieder des Weltsicherheitsrates, die USA, Russland und China, die sich durch eine fortgesetzte Ignorierung ihrer Pflichten gemäß der Charta der Vereinten Nationen auszeichnen, nicht endlich dem Glauben abschwören, mit Bombenteppichen alle Probleme dieser Welt lösen zu können, wenn sie nicht endlich beginnen, nicht nur Respekt vor den Kleinen, den Schwachen und Ohnmächtigen zu haben, sondern ihnen aktiv „aus der Patsche“ zu helfen, dann werden sie mit diesem fortgesetzten schlechten Beispiel am internationalen Terrorismus nichts ändern. Sie könnten mit dem konkreten guten Beispiel beginnen, allen 60 Millionen Flüchtlingen der Welt bis zum Ende der Kriege in ihren Heimatländern ein vorläufiges Zuhause anzubieten, und dieses nicht allein Deutschland überlassen, damit in der Holocaust – Nation gar nicht erst die Idee hochkommt, Flüchtlinge mit Maschinenpistolen am Betreten Deutschlands zu hindern. Die UNO könnte als Zeichen ihres guten Willens allen Untergrundorganisationen eine Amnestie in Aussicht stellen, wenn sie ihr Anliegen in gesitteter Form vor der Generalversammlung vortragen zur Klärung der Frage, ob diesem Anliegen entsprochen werden kann, ohne dass Tausende abgeschlachtet werden. Sowohl für die Mächtigen als auch für die Ohnmächtigen gilt: Bomben, Raketen und Granaten sind keine Argumente! Otfried Schrot

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