Die „Hannoversche Allgemeine Zeitung“ vom 29. Januar 2016 zitiert einen Kommentar des amerikanischen Außenministers John Kerry zu den bevorstehenden Friedensgesprächen über den Krieg in Syrien: „Wenn sie es nicht ernst nehmen, geht der Krieg weiter.“ Das ist alles, was dem politischen Genie dazu einfällt. Wünschenswerter wäre der folgende Ausspruch gewesen:“Wenn sie es nicht ernst nehmen, müssen die USA als größter Waffenexporteur der Welt in vorbildlicher Weise zusammen mit allen anderen Waffenexporteuren, welche den syrischen Kriegsschauplatz mit Waffen beliefern, gemeinsame Maßnahmen zur Unterbindung aller Waffenlieferungen in das syrische Kriegsgebiet ergreifen.“ Das wäre eine echte amerikanische Bekundung des Willens zur Schaffung von Frieden in Syrien gewesen. Die gewählte Formulierung allerdings tut der amerikanischen Rüstungsindustrie nicht weh. Sie kann weitermachen wie bisher. („Business as usual“) Daraus kann man ohne große Gefahr, sich zu irren, den Schluss ziehen, dass die politische Klasse der USA eine Marionette der amerikanischen Rüstungsindustrie ist. Solange das so sein wird, ist die Weltvernichtung wahrscheinlicher als der Weltfrieden. Otfried Schrot
Der Intelligenzquotient des amerikanischen Außenministers
- von Otfried Schrot
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